L.inc - Emotional Cookies

Review

Blubber, plock, knarz, dröhn – L.inc (Locos Incorporated) sind in da house! Jedoch bestehen Zweifel, ob der Hausmeister die vier Jungs nicht wieder auf die Straße schickt. Nach mehrmaligem Durchlauf des Albums „Emotional Cookies" (Twilight) stellt sich zumindest die Frage, ob es die Musik in der Form nicht schon hundertmal besser, origineller und spannender gibt.

Das ist der Fall, doch täte man den Hannoveranern Unrecht, würde man ihrer Mischung aus NewMetal-Crossover-HipHop allen Charme absprechen. Die Songs klingen recht nett aus den Boxen, soweit man das bei dem generell eher blechern-plastenen Klangbild und dem matschigen Gitarrensound sagen kann. Doch das mag beabsichtigt sein. Der Bass bumpert artig nach Korn-Manier im Vordergrund, der Gesang bzw. Rap bzw. das Geschrei von Sänger Freezy Loco geht als szenekonform durch, und die Arrangements der Songs sind weitgehend abwechslungsreich.

Hervorstechendstes Merkmal ist dennoch die scheinbare Beliebigkeit, mit der sich aus derzeit angesagten Musikgenres bedient wird. Somit schmecken die „Emotional Cookies" (verzeiht dieses abgeschmackte Namenspiel) ein wenig zu sehr nach Mutters beliebtesten Zutaten: Hier ein wenig Dissonanz, dort eine Prise Geschrei, noch ein wenig stilisierter Rap und dazu ein peinlich-cooles Bookletfoto im Jogginganzug mit gelangweilter Fresse: Feddich is der Keks!

So wie das Bandlogo gestaltet wurde, klingt auch die Musik: die (Photoshop-) Typenvorlage erfüllt ihren Zweck und sieht ganz gut aus. Nur: eigene Kreativität hilft weiter und macht auch dem Hörer mehr Spaß.

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