Thrice - Beggars Tipp





Stil (Spielzeit):Postrock / Posthardcore / Indi (43:46)
Label/Vertrieb (VÖ): Vagrant / Hassle / Soulfood (18.09.09)
Bewertung: 8,5/10

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Muss ich zu THRICE hier noch große Worte verlieren? Na, ich denke mal nicht. Und so bleiben die Amis auch mit „Beggars“ eine der wirklich wichtigen Bands, die in irgendeiner Form mit dem Hardcore verwoben sind.

Natürlich merkt man davon auf dem neuen Opus kaum noch etwas. Man kann es noch grade so mit Posthardcore in Verbindung bringen, könnte aber genauso gut auch schon von PostRock oder Indi oder was weis ich sprechen. Aber das ist im Endeffekt auch vollkommen egal, da der Viere sich wohl wie kaum eine andere Band aus allen Schubladen freigeschwommen hat. Nach dem gewaltigen und laut Eigenaussagen der Band doch recht kopflastigen „Alchemy Index“, kommt nun ein Album, welches THRICE so präsentiert, wie es nun mal aus ihnen heraus fließt, ohne dass sie es noch in eine übergeordnete Form pressen müssten: sie haben einfach Songs geschrieben.

Es sollte aber wohl kaum verwundern, dass eben diese Songs nun mal nach THRICE klingen und so ertappt man sich beim Hören des Albums immer wieder dabei, wie man die einzelnen Songs einem der vier Elemente vom letzten Meisterwerk zuordnet. Auf der anderen Seite sind die Einflüsse aber heute nicht mehr so klar aufgeteilt. Grade Wasser/Luft oder Feuer/Erde kann man hier wesentlich weniger genau von einander trennen – wenn man denn die Schubladen der letzten Platte wieder benutzen möchte. Dafür sind aber Trademarks wie die bluesige Stimme von Kensrue mit seinen ausladenden und umarmenden Melodien oder die niemals aussterbenden guten Ideen der Band omnipräsent. Außerdem ist auf „Beggars“ die Rhythmusfraktion noch mal etwas ausgefuchster ausgefallen, wie zum Beispiel der Albumopener beweist.

Und so bewegt sich auch dieses weitere Meisterwerk der Band zwischen Laut und Leise, Dynamisch und Verträumt, Aggressiv und Wohltuend hin und her und hat natürlich die typischen Hooks (und leider auch wieder diese quasi-religiösen Texte) dabei. Im Endeffekt handelt es sich hier um eine nicht ganz so verkopfte und entspanntere Zusammenstellung der „Alchemy Index“-EPs auf insgesamt zehn Songs. Wie zu erwarten anders und trotzdem mittlerweile gewohnt. Schön, wieder nach Hause zu kommen!

Und um alle die zu locken, die sich bereits illegal an dem viel zu früh ins Netz gestelltem Album ergötzt haben, packt Vagrant noch eine Download-Karte für fünf weitere Songs dazu. Amen!