Agrypnie - 16[485] Tipp

agrypnie_-_16485

Stil (Spielzeit): PostBlackMetal (73:22)
Label/Vertrieb (VÖ): Supreme Chaos Rec. (15.01.2010)
Bewertung: 8,5/10
Link:  http://www.myspace.com/agrypnieband                      www.agrypnie.de

Das Schöne an der Aufgabe eines Rezensenten ist die, dass man manchmal eine Scheibe in die Hand bekommt von einer Band, von der man vorher einfach noch nie etwas gehört hat. Diese Scheibe hört man sich dann völlig unbedacht an und erwartet erst einmal so rein gar nichts. Umso mehr freut man sich dann noch, wenn einem das Gehörte mehr als nur gefällt und die erste Überraschung in Begeisterung endet.
So ist es mir ergangen beim Hören der aktuellen Scheibe mit dem merkwürdigen Titel „16[485]", von den aus Deutschland stammenden AGRYPNIE. Zunächst galt das Solo-Projekt von Sänger Torsten (ehemals NOCTE OBDUCTA) nur als eine Art Auffangbecken für Song-Ideen. Nach deren Ende und der ersten Split-Veröffentlichung mit der deutschen Deathmetal-Band FATED zeichnete sich aber immer mehr die Entwicklung zu einer vollwertigen Band ab. Jetzt, fünf Jahre nach der ersten Veröffentlichung und zwei weiteren Alben, erscheint das neue Werk des mittlerweile festen und gut funktionierenden Line-Ups.

AGRYPNIE bedienen auf ihrem aktuellen Album alle möglichen Sparten des Metals. Black-, Death- und Thrashmetal, und in den ruhigeren Passagen viele Postcore-Elemente. Kalte Atmosphäre, getragene Melodien, melancholische Parts, aggressive Blasts und finstere deutsche Texte geben dem Album eine ganz spezielle Stimmung. Abwechslungsreicher kann eine Scheibe fast gar nicht mehr sein. Und die Spielzeit von über 73 Minuten verfliegt nur so, was auch noch untermauert wird durch Gastauftritte von Mathias Grossow und Alboin, seines Zeichens Basser der Band GEIST. Einzig und allein die Produktion könnte noch ein wenig mächtiger und druckvoller daher kommen, aber eventuell würde dann solch eine Scheibe auch an Charme verlieren.

Im Übrigen bedeutet der Bandname sowas in Richtung Schlaflosigkeit oder auch Insomnie, und wenn man die Scheibe einmal komplett durchgehört hat, wird einen genau diese verfolgen, allerdings im positiven Sinn. Für mich jedenfalls ist „16[485]" schon jetzt eine Überraschung des Jahres, und ich werde mir auf jeden Fall noch was vom Backkatalog zu Gemüte führen.