Marduk - Dark Endless (re-issue) Tipp

marduk dark endless reissue

Stil (Spielzeit): Black Metal / Death Metal (52:46)
Label/Vertrieb (VÖ): Century Media (16.11.12)
Bewertung: 10 / 10
Marduk Homepage

„Dark Endless", das 1992er Werk der Kings Of Black Metal MARDUK neu zu veröffentlichen, macht wirklich richtig Sinn. Hörer und Kenner der heutigen MARDUK werden überrascht sein, dass es auch mal Getrommel abseits vom blastorientierten Dauergetrümmer gab. „Dark Endless" besticht nämlich besonders durch extrem variables Drumming, noch dazu durch ein abwechslungsreiches und teilweise überraschendes Songwriting. Klassiker wie „The Funeral Seemed To Be Endless" untermauern die Tatsache, dass MARDUK nicht einfach nur eine Band von vielen sind, sondern etliche Akzente für das Genre und für den extremen Metal gesetzt haben. „Dark Endless" war praktisch der erste richtige Longplayer der Schweden und wer wissen will, wie man auf ganz hohem Niveau alles plattwalzt, mit Hass, Gift und Galle nur so um sich spuckt, der muss diese Platte in seiner Sammlung haben. Extremer Underground auf Höchstniveau!

Ich bin mir sicher, dass Metalrookies noch heute geflasht von diesem drückenden, kompromisslosen, brutalen Sound sein werden. Absolut groß, wenn MARDUK bei „Departure From The Mortals" so gekonnt mit dem Tempo spielen, dass man einfach nur dazu Kopf und Nacken schütteln kann. Wenn man das gerade verkraftet hat, stößt dieser kranke, morbide Orgelsound dazu, der in seiner Schlichtheit überzeugend ist, schon fast überraschend ertönt und den Song perfekt abrundet.

Ganz gleich, ob Andreas, Erik oder heute Daniel am Miko steht: Gesang war bei MARDUK schon immer wichtig und schlichtweg perfekter Hass. Auch auf „Dark Endless" wird geröhrt, geflucht, bedrohlich geflüstert und angeekelt gekeift.

Noch dazu hat die 2012er Version von „Dark Endless" vier Liveversionen von 1991 als Bonus, sowie zwei Stücke direkt aus dem Proberaum. Alles klanglich keine Goldstücke, aber musikalische Dokumente der absoluten Zerstörung, die MARDUK live bieten. Die Schreierei dringt wirklich durch Mark und Bein, trotz teils grottiger Aufnahmen reißen die starken Riffs und das genaue, harte Drumming noch mit. „Still Fucking Dead (Here's No Peace)" wurde so intensiv gespielt, dass man kaum anders kann, als körperlich zu reagieren. Ein Mehrwert für die ohnehin schon bewundernswerte und imposante Platte. Da soll mal einer behaupten, extreme Musik sei nicht emotional!

Für mich eines der derbsten, rohesten und abwechslungsreichsten Werke von MARDUK und im Genre generell, die wirklich in keinem extremen Haushalt fehlen darf und auch 2012 keinen Funken an Explosivität und Überzeugung verloren hat.