Glorior Belli – Gators Rumble, Chaos Unfurls

Glorior Belli – Gators Rumble, Chaos Unfurls
    Black Metal/Blackened Southern Rock

    Label: Agonia Rec./Soulfood
    VÖ: 01.11.13
    Bewertung:7/10

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Kaum zu glauben, dass es schon viereinhalb Jahre her ist, dass die Franzosen von GLORIOR BELLI ihr letztes Scheibchen präsentierten. Seit über einem Jahrzehnt schon mixen die Jungs erfolgreich eigenwillig ihre Musikstile, doch haben sie sich damit erfolgreich ihre Nische gesucht und weichen davon auf ihrem fünften Album auch nicht allzu weit ab.

Vielleicht hat es ein Weilchen mit dem neuen Album gedauert, weil sich in der Besetzung einiges geändert hat. Im Grunde gaben sich in den letzten Jahren die Musiker diverser Instrumente die Klinke in die Hand und aktuell ist nur noch Mastermind Billy Bayou vorhanden. Nichtsdestotrotz kommt mit „Gators Rumble, Chaos Unfurls" mal wieder spannende Mucke der etwas anderen Art aus einem Pariser Vorort.

Erstaunlich, dass man schon bei den ersten Gitarrentönen GLORIOR BELLI erkennt – wenn man sie kennt. In dem kurzen Opener werden die Trademarks gleich angezeigt. Sludge-artiger Sound, krächzende Black Metal-Vocals und einen Rock'n'Roll-Einschlag im Riffing – diese Dinge sind unverkennbar. Im folgenden „Wolves At My Door" wird neben flottem Schwarzmetall der Südstaatenrock wieder eingefädelt, so dass diese gelungene Mischung zum Tanzen im Dunkeln auffordert.
Schon bald wird man in „A Hoax, A Croc!" von rumpeligem Klargesang überrascht, der den hier ausgeprägten Southern Rock stellenweise begleitet. Trotzdem wird die Schwarzwurzel als Geschmacksverstärker auch hier mit in den Eintopf geworfen – wenn auch nur in kleinen Stückchen.

Mehr als einmal reitet der Franzose in gemächlichem Tempo durch die Prärie. Dabei jault die kojoten-artige Rockgitarre ihre Trauertöne und der Tieftöner untermalt die düstere Landschaft passend gemeinsam mit den groovigen Drums.
Oftmals geht diese Wanderschaft in lässigen Galopp über, wie es in „Le Blackout Blues" geschieht. Auch wenn Merkmale wie der ruppige Gesang auf die schwarzen Hintergründe hinweisen, ist der Black Metal-Anteil insgesamt nicht mehr so groß.
Wenn man jedoch die dunkle Stimmung oder melancholisch wiederholte Riffs in diesen Bereich mit hineinzählt, könnte sich ein offenherziger Schwarzmetaller ruhig heranwagen, sofern ihm die Band noch kein Begriff ist.
Wer GLORIOR BELLI kennt, weiß, dass er keine MARDUK-Raserei bekommt, doch die Atmosphäre ist gar nicht so weit entfernt vom „Wormwood" der Schweden. Ein wenig mehr Melodien, die hängen bleiben wären wünschenswert, doch in ihrer Eigenart ist den Franzosen (bzw. dem einen) eine echt gute Platte gelungen.