Eisregen - Wundwasser


Review

 
Warum immer mit der Klinge? Warum nicht mal mit `nem Schlagbohrer, Hammer oder Flammenwerfer? Nein, die guten alten Eisregen nehmen immer das Messer, wenn Körper misshandelt werden. Warum das Album „Wundwasser" (Massacre Records) heißt, wird auch dem Uneingeweihten schnell klar - der zugehörige Song setzt alle Trademarks der Band auf diesem Album: Nette Instrumentierung mit hintergründig-klagenden Streichereinsätzen, einer kleinen Metzelgeschichte mit schwachbrüstiger deutscher „Lyrik", gesungen (oder besser: gesprochen) im feinsten Black Metal-Diktus, rollendes „r" inklusive.Eisregen provozieren mit Grind-Texten, die jedem Horror-B-Movie schmeicheln würden, schön plakativ und daher gleichermaßen abgründig wie lustig. Musikalisch treffen sich die Thüringer zwischen Death-, Gothik und Mittelaltermetal, diesmal überraschend gut produziert und von A bis Z einfach nicht ernst zu nehmen.Meist gibt`s eine klare Reaktion auf die Alben der seit 1994 werkelnden Band: Ablehnung oder Daumen hoch. Mit „Wundwasser" wird das nicht anders sein, doch wenn Ihr meinen abschließenden Rat hören wollt: Wer die Kohle übrig hat, sollte diese überaus kurzweilige Metzelattacke ruhig abgreifen!