Ketzer - Cloud Collider

Ketzer - Cloud Collider
    Blackened Extreme Metal

    Label: Metal Blade Records
    VÖ: 12.04.2019
    Bewertung:7/10

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KETZER haben mit ihrem letzten Album "Starless" (2016) polarisiert: War ein Teil der treuen Fanschar durchaus angetan von der hörbaren Weiterentwicklung und Umorientierung der Band, wurden auf der anderen Seite auch Beschwerden laut, weil sich das Quintett von den gewohnten Black/Thrash-Klängen verabschiedete und in Prog-, Post-Punk- und Rock-Gefilde abdriftete. Mit ihrer neuen Platte "Cloud Collider" betreten die Kölner nun wieder düsterere, teils auch neue Extrem-Metal-Pfade und bieten viele starke Momente.

Harmonisch-besonnen steigen KETZER mit dem Instrumental-Song "The Machine" in ihr neues Werk ein, die vielen melodischen Riffs sind ein Markenzeichen der neuen Scheibe. Nach einem schleppend-bombastischen Auftakt des in Deutsch und Englisch vorgetragenen "Keine Angst" nimmt die Band dann erstmals richtig Fahrt auf – und präsentiert uns flirrende Riffs, die zeitweise an MELECHESH erinnern.

"Cloud Collider" bietet Extreme Metal mit melodischen Fragmenten

Ob beim mächtig-massiven "The Wall", dem überraschend rasend-brachialen Titeltrack oder dem geheimnisvoll-mystischen "The Wind Brings Them Horses" – die Gitarrenarbeit lässt auf "Cloud Collider" nicht viel zu wünschen übrig. Die dreckig-rotzigen Vocals von Infernal Destroyer garnieren jedes Stück mit einer ordentlichen Portion schwarzmetallischer Boshaftigkeit – und das nicht weniger diabolische Gekeife von Gast-Vocalist Proscriptor McGovern (ABSU) auf "No Stories Left" geht als gelungenes Experiment durch.

Überzeugend ist auch das rhythmisch-abwechslungsreiche "(The Taste Of) Rust and Bone“, das den Hörer durch Dynamik und Drive in seinen Bann zieht und im letzten Drittel mit einer überwältigend dichten Soundwand plättet.

"This Knife Won’t Stay Clean Today" kann die Qualität der anderen Songs hingegen nicht halten, wirkt zu eintönig und wäre auf der Platte sogar komplett verzichtbar gewesen. Beim Schlusspunkt "Light Dies Last" wird die Spielzeit etwas zu sehr ausgereizt. Die Produktion des Albums ist zwar druckvoll, hätte für die KETZER’schen Klänge aber gerne noch etwas räudiger ausfallen können.

Fazit: Mit "Cloud Collider" bewegt sich die Band wieder eindeutiger in härteren und schnelleren Metal-Fahrwassern und liefert uns einige Klasse-Songs mit ausgefeilten Harmonien. Auf Albumlänge kann das teilweise sehr hohe Songwriting-Niveau jedoch nicht ganz gehalten werden, ein paar Minuten weniger Spielzeit wären insbesondere in der zweiten Albumhälfte mehr gewesen.

Songs auf "Cloud Collider"

1. The Machine
2. Keine Angst
3. Walls
4. Cloud Collider
5. Forever Death
6. The Wind Brings Them Horses
7. No Stories Left
8. This Knife Won't Stay Clean Today
9. (The Taste of) Rust and Bone
10. Light Dies Last

KETZER sind:

Gerrit aka Infernal Destroyer – Vocals

Marius aka Executor - Guitars

Chris aka Sinner – Guitars

David aka Necroculto – Bass

Sören aka Desecratör - Drums