Transilvanian Beat Club - Das Leben Soll Doch Schön Sein...


Review

Stil (Spielzeit): Black 'n' Polka (55:48)
Label/Vertrieb (VÖ): Massacre Records (16.11.2007)
Bewertung: Willkommen zurück im Club. [6/10]
Link: http://www.transilvanian-beat-club.com/

Der TRANSILVANIAN BEAT CLUB: ein kleiner Zusammenschluss aufrechter Bauern. Vom Rumänischen Zentralorgan für Kultur nach Westeuropa gesandt um vor den Gefahren des immer öfter heimsuchenden Vampirunwesen zu warnen und gleichzeitig die überragenden Vorteile des Ostblockwodkas an den Mann und die Frau zu bringen. Soweit die Selbstvorstellung des außergewöhnlichen Projekts. Nach dem viel gefeierten ersten Wurf steht nun "Das Leben Soll Doch Schön Sein" auf dem Plan.

Die Reihen von EWIGHEIM, die von EISREGEN, Wodka, Knoblauch, ein rostiger Eimer mit Blut und mächtig viel Polka paaren sich in den zehn alkoholschwangeren Stücken; so unzüchtig und betrunken, dass die russischen Reiterheere nur ungläubig staunen können.
Wohingegen auf "Willkommen Im Club", dem quietschfidelen Vorgängeralbum, noch Froh- und Leichtsinn durch die Stücke tanzten, legt sich hier ein dunkler Schleier alkoholwarmer Melancholie über das Gesamtbild. Ein einfaches, mitreißendes und strammes Schlagzeug bereitet den matschigen Boden für eine rauschende Gitarre, eine rauchige Trompete und die unverschämt schmutzigen Gitarren. Durch den Morast wühlt sich die eigentlich miese Stimme und mit röhrenden Stimmbändern fliegen die Vampire über bäuerliche Alkoholexzesse, vereiste Wälder und schmierige Spelunken. Wirbelnder pechschwarzer Dreck, trabende Stücke und gelegentliche - wider Erwarten kaum störende - Voice-Over-Einlagen drehen ihre Runden in meinen Gehörgängen.
Als Bonus-Sahnehäubchen gibt es einen verstörenden Remix - ähnlich zu  "Die Wahre Elektro-Hexe", von "Die Ballade Von Pavel Dem Säufer".

Auch wenn das Album nicht dafür konzipiert ist, lässt es sich sicherlich auch zu einer Tasse Tee in herbstlicher Atmosphäre genießen. Wer's verträgt kann aber getrost gleich zum Knoblauch-Wodka, der auch auf den Konzerten ausgeschenkt wird, greifen. Stimmig, eingängig und sympathisch schwermütig macht auch dieses Album wieder eine gute, speckige und kurvige Figur. Prost!