Sonne Adam - Transformation

Sonne_Adam

Stil (Spielzeit):
Oldschool Deathmetal mit Doom und Blackmetal-Anteilen (41:43)
Label/Vertrieb (VÖ): Century Media / EMI (01.04.11)
Bewertung: 5,5/ 10

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Wenn ich mir die Musik von SONNE ADAM bildlich vorstellen müsste, würde ich vermutlich bei einer Figur ankommen, die aus einem Walter Moers Roman stammt: riesig groß, hässlich bis zum abwinken, langsam, behäbig, furchteinflößend und auf einem Weg der Zerstörung. Und auch wenn ich dem Album Durchschlagskraft und Selbstständigkeit attestieren kann, muss ich zugeben, hiermit einfach gar nichts anfangen zu können.

Die Israelis sind nach einer EP direkt bei Century Media gelandet, weshalb ich also davon ausgehen kann, dass diese Musik für ein bestimmtes Publikum sehr spannend sein muss. OK, mir imponiert, wie weit SONNE ADAM sich von jeglichen modernen Sounds entfernen und den Trigger und ähnlich Spielereien weit von sich weisen. Außerdem sind die neun Songs wirklich sehr kompromisslos. Sie mischen Deathmetal der alten Schule mit Doom und einen kleinen Hauch Blackmetal in manchen Gitarrenriffs. Und sie sind vor allem ziemlich langsam und erdrückend.

Im Info werden Vergleiche zu alten PARADISE LOST angeführt, die ich sogar ein wenig nachvollziehen kann - bei MORBID ANGEL kann ich leider mit keinen Vergleichsmöglichkeiten dienen. Wer auf exakt diese Bands steht, sollte das meiner Meinung nach also nicht sonderlich ins Gewicht fallen lassen. Manchmal driften die Jungs sogar etwas ab und der Doomanteil erhöht sich – leider gibt es dadurch aber auch so gut wie keinerlei Hochgeschwindigkeitspassagen. Und vor allem der „Gesang“ nervt mich, vollkommen ohne jegliche Betonung rülpst der Mann hier seine Texte ins Mikro. In mir löst das leider nur pure Langeweile aus.

Überhaupt rauscht „Transformation“ extrem höhepunktlos an mir vorbei. Ab und zu kommt mal eine spannende Passage, aber die geht in dem gemächlichen Gewalze in meinen Ohren dann auch sofort wieder unter. Wer alles Moderne an der Metalszene von heute hasst, dürfte gute Chancen haben, sich hieran zu erfreuen. Ich muss leider zugeben, mich nicht sonderlich für diese Spielart des Metals zu interessieren – und SONNE ADAM verändern daran auch leider nichts.

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