Spheron - Ecstasy of God Tipp

Spheron - Ecstasy of God
    Progressive Technical Death Metal

    Label: Apostasy Records
    VÖ: 05.07.2013
    Bewertung:8/10

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Mannheim hat nicht nur die Popakademie, sondern Rheinland Pfalz und Baden Württemberg verfügen über eine enorm aktive Extreme Metal Szene, der unter anderem MALADIE, TOMBTHROAT, DEADBORN und nun auch SPHERON entstammen. Die Band auf Technical Death Metal festzulegen, wäre definitiv zu wenig. Ein neues Subgenre, mit der Bezeichnung „Progressiv ...", trifft es schon eher. Extrem rasant geht es zu bei den Ludwigshafener Brutalos, allerdings gönnen uns SPHERON immer wieder kreative Pausen und auch streckenweise sehr beeindruckende Instrumentalparts.

Der Gesang ist superb: Aggressiv, kehlig und immer energetisch nach vorne. Die Vocals sind derart abwechslungsreich, dass man kaum glauben kann, dass Daniel Spoor allein die Macht über das Mikro hat. Die Gitarren von Tobias Alter und Mark Walther liefern sich rasante Notenduelle, denen das Schlagzeugspiel von Tobias Blach in Durchschlagskraft und Schnelligkeit mühelos die Stirn bieten kann. Die pfeilschnellen Tonabfolgen mit abrupten bizarren Ausbrüchen zu versehen, gibt „Ecstasy of God" noch mehr Kälte und verleiht der Platte eine erbarmungslose Trostlosigkeit, also genau das, was man in diesem Fall möchte. Staubtrocken und bitterböse, SPHERON wissen wie man extremen Sound knüppelt und lassen mit ihrem Debüt praktisch keinen Stein auf dem anderen.

„Ecstasy of God" steht extrem unter Strom und selbst in verhältnismäßig ruhigen Momenten wartet man nur hibbelig auf die nächste Explosion. Selbst das instrumentale „Prelude To The Misery" ist lediglich ein drohender Vorbote, der für Bands in diesem Stadium (ich will es ja eigentlich nicht extra betonen, aber das ist ein Debüt!) überdurchschnittlich atmosphärisch geworden ist und ohne Umschweife in das niedertrampelnde „Five Degrees" übergeht. Eines meiner Highlights, da hier die Drums vorpreschen und die Gitarren eine absolut erdrückende Schwere zugeben. Ansonsten sind Anspieltipps unnötig, da „Ecstasy of God" an sich ein einziger Tipp ist und sowieso am Stück gehört werden sollte.


Zarten Seelchen könnten die knappen 55 Minuten Dauerfeuer zu viel sein und leider schleichen sich auch einige Lückenfüller ein, hier hätte ich einfach ein oder zwei Stücke weniger besser gefunden. Dem Ergebnis absolut zuträglich ist aber die hervorragende Produktion, die tatsächlich jede Nuance freilegt und somit der vielschichtigen Musik komplette Entfaltungsfreiheit bietet. Keine Frage, dass SPHERON auf dem Weg nach oben sind, was technisch anspruchsvollen, ultrabrutalen Death Metal angeht. Ein fettes Debüt, an dem sich andere Bands zukünftig erst messen müssen!