Six Feet Under - 13


Review

Stil (VÖ): Death/GrindMetal (21.03.05)
Label/Vertrieb: Metal Blade


Bewertung: Halb top halb Flop
Link: http://www.sfu420.com

Lassen wir zuerst Bandkopf Chris Barnes sprechen:„ Alles hat sich spontan zusammen gefügt und wirkt auf mich solider als alles, wofür wir uns [früher] wesentlich mehr Zeit gelassen haben. Eine Menge großartiger Alben sind im Studio unter Schlafentzug und dem Einfluss „unterhaltender Substanzen" entstanden. Viele von unserem Label sagen, dass es das beste Material seit „Haunted" ist." 
Zugegeben, von der roh-eruptiven Schädelspaltermacht des Erstlings hat das aktuelle Werk Einiges mitbekommen, dennoch klingen die Deathgrinder nicht wie ausgewechselt. Vielmehr scheinen Six Feet Under seit „Maximum Violence" nichts durchgehend Spannendes mehr gebacken zu bekommen. 
Wiederum sind etwa zur Hälfte Songs vertreten, die nur knapp über der Gähnmarke rangieren: „Wormfood", „This Suicide" oder „The Poison Hand" beispielsweise kommen mit erprobtem Schlagzeuggerumpel daher, während Barnes zu mehr als schlichtem Power-Chord-Riffing seine Lunge zerlegt - das immerhin ohne nervige Krächzer und Quietscher, wie sie auf „True Carnage" noch zu hören waren. Umso schöner, wenn Titel wie das anfangs etwas zähe „Somewhere In The Darkness", der Uptempo-Burner „Rest In Pieces" oder die fast schon schwedentödliche Moschsalve „Shadow Of The Reaper" aus dem Gebüsch springen und die wahre hässlich-schöne Fratze der Florida-Heroen zeigen. Denn eigentlich sind sie verdammt gut in dem, was sie machen: Tiefergelegte Vollbedienung mit Höllengroove und Raffinesse im Detail, nicht unverdaulich und dennoch von größtmöglicher Brutalität.
Auf „13", das von Barnes selbst produziert wurde und leider ziemlich dumpf klingt, ist der Plan wiederholt nicht ganz so aufgegangen, wie man es sich gewünscht hätte. Oder es ist langsam Zeit, die Band in anderem Licht zu sehen und zufrieden mit den 50 Prozent zu sein, die anhand von wirklichen tollen Stücken auf der Platte vertreten sind. Bei einer Gesamtspielzeit von 36 Minuten ist das aber eigentlich nicht genug; abgesehen davon, dass wohl kein Fan mehr Bock auf Alben seiner Lieblingskapelle hat, die nur die Hälfte von dem zeigen, was eigentlich möglich wäre ...