Mercenary - 11 Dreams

Review


 
Aus dem Norden Europas melden sich Mercenary zurück, „11 Dreams" (Century Media) nennt sich das aktuelle Album. Mir ist bis dato noch nichts von den Dänen zu Ohren gekommen, wobei die seit Mitte der 90er existierende Band wohl schon 2002 mit „Everblack" ein ernstzunehmendes Werk auf den Markt geschmissen hat.
Melodik in Kombination mit harten Gitarren, das kennen und schätzen wir allerspätestens seit Soilwork. „11 Dreams" klingt trotz stellenweise instrumenteller Ähnlichkeiten dennoch anders, hier ergeben klassische Metalriffs und Melodieführungen (besonders gesanglich) in Verbindung mit Melodic Death und progressiven Strukturen eine durchaus eigenständige Mischung. Trotzdem muss ich beim Hören des Albums die ganze Zeit an Nevermore denken - hier kann man Einiges wieder finden, glücklicherweise ohne zu stark nach Plagiat zu riechen. Sänger Mikkel Sandager geht stimmlich gerade so weit und oft in die Extreme hohen Powergefistels, dass es für mich noch akzeptabel bleibt. Aber ich schrieb von Melodic Death, also haben auch Growls ihren Platz in der Musik von Mercenary. Die füllenden Keyboardflächen halten sich eher im Hintergrund und bis auf einige etwas schwülstige geratene Passagen (z.B. in „Sharpen The Edges") klingen die Songs beileibe nicht lasch.
Für meinen persönlichen Geschmack befinden sich zu viele Power-Metal-Harmonien auf „11 Dreams", auch gesanglich hätte ich durchgehend das volle und tiefe Brett bevorzugt. Doch wie gesagt: Sollten Nevermore oder auch Angel Dust bei Euch auf Gegenliebe treffen, wird Euch „11 Dreams" sicher nicht enttäuschen.