Horrendous - Idol

Horrendous - Idol

Diese Amis machen es einem auch nicht einfach. Jedes Album entpuppt sich als Überraschungskiste, denn so richtig weiß man nie, wohin HORRENDOUS musikalisch wandern werden. Und so ist es auch diesmal.

Das vierte Album der Band aus Philadelphia setzt den experimentellen Werdegang des Vierers konsequent fort. Von den oldschooligen Klängen der Anfangstage ist nicht mehr viel übrig, viel mehr verliert man sich nun noch mehr in progressiven Klangmustern. Melodischer Death Metal bildet immer noch die Grundlage, ist aber allenfalls noch zu erahnen. Insbesondere der Gesang erinnert an diverse schwedische Melo-Death-Pioniere, allen voran AT THE GATES.

Herausforderndes Songwriting

Musikalisch standen eher amerikanische Vorbilder wie CYNIC oder ATHEIST Pate. Besonders letztere schimmern immer wieder hervor. Nicht die schlechteste Referenz mag man meinen, doch so ganz reichen HORRENDOUS noch nicht an ihre großen Vorbilder heran.

Ihre musikalischen Qualitäten sind zwar über jeden Zweifel erhaben, aber leider wirkt das Songmaterial – trotz allem Verständnis für die gebotene Progressivität – stellenweise recht sperrig. So kann “Idol” auch im fünfzehnten Durchlauf noch nicht hundertprozentig zünden. Irgendwie wirken die Songs nicht aus einem Guss kommend und machen es mir nicht einfach, der musikalischen Attitüde zu folgen.

Doch wollen wir hier nicht alles schwarzmalen, wie schon angesprochen sind HORRENDOUS Meister ihres Fachs, Könner an ihren Instrumenten und lassen sicher das Herz eines jeden Anhängers von progressiver Todesmusik polyrhythmisch hüpfen.
Ein bisschen Arbeit muss in das Hören und Verstehen des Songmaterials aber investiert werden. Wer sich dieser Herausforderung stellen will, liegt mit “Idol” genau richtig.

Tracklist:

...prescience
Soothsayer
The Idolater
Golgothan Tongues
Divine Anhedonia
Devotion (Blood For Ink)
Threnody
Obulus

Line-Up:

Damien Herring - guitars, vocals
Matt Knox - guitars, vocals
Alex Kulick - bass
Jamie Knox - drums

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