Napalm Death - The Code Is Red...Long Live The Code


Review
Stil (Spielzeit): Grindcore (45:06)
Label/Vertrieb (VÖ):
Century Media (25.04.2005)
Bewertung:
Das überzeugt! 9 von 10 Punkten

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Na, was soll man da denn noch groß sagen? Auch im mittlerweile 18. Jahr der Herren aus Birmingham spürt man keinen Anfall von Müdigkeit! Dies liegt vermutlich auch daran, dass kein Musiker des Original-Line-Ups heute noch in Napalm Death spielt und dadurch immer wieder frischer Wind durch die verbrannten Hallen gezogen ist. Eins ist aber klar: Auf „The Code Is Red...Long Live The Code" zeigt das Quartett abermals, warum Napalm Death nicht umsonst zu einem Vorreiter für ein ganzes Genre geworden sind.

Das mittlerweile vierzehnte Album knüppelt zu allererst in bester Grindcore-Manier ohne Kompromisse einzugehen. Hier trifft traditionsbewusst knackiger Thrash auf sozialkritische HC/Punk-Attitüde und wird zu einem hochentzündlichen Cocktail vermixt, der auch den Groove und die Melodie nicht vergessen hat. Dreizehn der fünfzehn Tracks sind so nach dem alten Rezept gebraut. Nur dreizehn? Ja, denn diesmal hat man sich auf zwei Tracks, „Morale" und „Our Pain Is Their Power", ein kleines Experiment in Sachen Tempo einfallen lassen. Wo man gelegentlich von Napalm Death bereits gewohnt war die eine oder andere Doom-Stelle vorzufinden, kommen diese beiden letzten Songs der Platte in kompletter Doom-Statur daher und rocken mehr als ich erwartet hätte.
Gesponnen wird hier ein Netz aus Noise, Melancholie und Verzweiflung, das einem die Gehörgänge ordentlich säubert. Somit sind diese zwei letzten Tracks nicht nur die langsamsten sondern gleichzeitig auch noch die interessantesten und wenn nicht sogar besten Songs auf der „The Code Is Red...".

An Special-Guests hat das Album übrigens genauso viel zu bieten wie auf musikalischer Seite. Auf dem Song „The Great And The Good" konnte Jello Biafra (Dead Kennedys / Lard) verpflichtet werden mitzusingen. Jamey Jasta (Hatebreed) unterstützt Sänger Barney bei „Instruments Of Persuasions" sowie auf „Sold Short" und Jeff Walker's Stimme (Carcass) kann man nach langen Jahren der Abstinenz auf „Pledge Yourself To You" bewundern.

Fazit: Napalm Death rocken auch auf diesem Album wieder einmal mehr, als ich Ihnen ehrlich gesagt zugetraut hätte und sollten mit „The Code Is Red...Long Live The Code" nicht nur alte Fans sondern auch neue Hardcore-Kids voll und ganz überzeugen und zur Zufriedenheit stimmen! Die Luft ist bei dieser Band noch lange nicht raus! Einfach großartig!