Amon Amarth - The Crusher (Re-Issue) (Doppel-CD)



Stil (Spielzeit): Viking/Death Metal (95:48)
Label/Vertrieb (VÖ): Metal Blade (04.09.09)
Bewertung: 8/10
Link: http://www.amonamarth.com
Mit den Wiederveröffentlichungen ihrer ersten vier Alben zeigen AMON AMARTH, wie man alte Scheiben noch mal richtig gut neu verwertet. Neben den Original-Alben liegt jedem neu aufgemachten Digipack (inkl. neuem Booklet und Liner Notes) eine CD mit der Liveaufführung der jeweiligen Studioversion bei, die Ende letzten Jahres bei einem Konzertmarathon in der Bochumer Zeche aufgezeichnet wurde. Nach "Once Sent From The Golden Hall" und "The Avenger" erscheint nun also "The Crusher" in der aufgestockten Version.

AMON AMARTH sind ein Phänomen. Seit Jahren begeistern sie immer wieder mit hochklassigen, melodischen Viking Death Metal-Alben. Während "Twilight Of The Thunder God" und "With Oden On Our Side" einige der eingängigsten Kompositionen der Schweden überhaupt beinhalten (und manchem Alt-Fan vielleicht auch zu eingängig sind), ging es am Anfang der Bandkarriere noch etwas rauer und wilder zu. Johan Heggs Gesang auf "The Crusher" ist ein wenig heiserer und noch nicht ganz so tief wie auf den späteren Werken, was auch im direkten Vergleich der Studio- zur Liveversion deutlich wird. Gitarren-Feuerwerke, Epos und Dramatik spielten aber von Anfang an eine große Rolle bei den Todesmetallern, das ist auf Album Nummer drei deutlich zu hören. Der Opener "Bastards Of A Lying Breed", das starke "Masters Of War", das melodisch-heftige „Releasing Surtur's Fire" oder "The Fall Through Ginnungagap" zeigen, dass die Hitdichte auf den Frühwerken vielleicht noch nicht ganz so groß wie auf den letzten beiden Alben war, es aber trotzdem genug eingängige und hörenswerte Songs auf "The Crusher" gibt. Die Bonus-CD der Wiederveröffentlichung bietet neben schon gespielten Tracks von Album Nummer drei auch einige Livepremieren und lässt den Hörer das gesamte Album nochmals in livehaftiger Atmosphäre genießen. Beeindruckend, wie die Schweden auch vor dem Publikum hundertprozentig exakte Gitarrensalven abfeuern, das Publikum ist außerdem stellenweise ziemlich gut zu hören. Das Album klingt ein wenig frischer und natürlich lebendiger, größter Unterschied zum Studioalbum ist wohl der gewachsene Grollgesang von Frontvieh Hegg und der etwas erdigere Sound.

Mit der Kombination aus Studio- und Livealbum zeigen AMON AMARTH ein gutes Konzept auf, um Neueinsteigern und gleichzeitig Besitzern des Originals den Re-Release schmackhaft zu machen. "The Avenger" mundet sowohl in seiner ursprünglichen als auch in der livehaftig umgesetzten Fassung und sollte in keiner AMON AMARTH-Sammlung fehlen.