Iron Walrus - Insidious Black Sea

Iron Walrus - Insidious Black Sea
    Sludge / Metal / Doom

    Label: Redfield Records
    VÖ: 11.04.14
    Bewertung:5/10

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Ab dem ersten Tackt wird hier klar: IRON WALRUS haben sich ihren Bandnamen schon ganz zu Recht ausgesucht. Die Band ist heavy, behäbig und man sollte nicht unter deren Räder geraten. Manchmal sind sie aber auch ein wenig zu unbeweglich.

Die Jungs, die alle bereits einiges an Erfahrung in der hiesigen Musikszene auf dem Buckel haben, verbinden Sludge, Metal und Doom miteinander und walzen ihre schwerfälligen Songs zum Großteil ziemlich stark aus. So finde ich den Opener z.B. erstmal nicht sonderlich spannend, weil dass Hauptriff nicht allzu viel hergibt und man sich lediglich auf den tonnenschweren Groove verlässt. Erst nach über vier Minuten nimmt der Song dann langsam Fahrt auf. Danach geht es zum Glück etwas flotter zu Werke.

Allerdings finde ich die Vocals relativ nichtssagend, weil sie kaum aus der Musik herausstechen und irgendwie nicht sonderlich viel zum Gesamtwerk beitragen können – auch wenn mir das leichte Knödeln durchaus gefällt. Ähnliches auch bei „Erdbeermund", welches mit deutschem Text auffällt – auch hier muss man ganz genau hinhören, um es zu verstehen. Ist das eigentlich ein Gedicht? Den Text habe ich doch schon mal von irgendeiner Mittelalter-Metal-Band gehört ...

Auch wenn die Musik von IRON WALRUS sehr heavy ist und ohne Ende grooved – irgendwie klingt das manchmal wie heftige Hintergrundmusik. Die Stücke dauern alle ziemlich lang und schlagen nicht gerade sonderlich viele überraschende Haken. Zwar hat es auch etwas Hypnotisches, wenn sie die tiefen Riffs immer noch mal wiederholen – aber irgendwie fehlt mir da zu oft etwas. Die Songs hätte man teilweise noch straffen und aufmotzen können. Aber vermutlich geht es den Osnabrückern genau darum eben nicht.

IRON WALRUS klingen auf ihrem Debüt tonnenschwer, selten nüchtern und gut eingespielt. Vor allem durch das Schlagzeug bekommt ihre Musik doch noch eine gewisse Leichtigkeit und Frische. Aber wirklich abwechslungsreich oder überraschend ist das nicht unbedingt. Dafür wissen sie aber, wie sie ihre Musik langsam aber unabänderlich in deine Großhirnrinde fräsen können. Für mich dürfte hier auf der tonalen Seite gerne noch ein wenig mehr passieren, aber dem ewigen Groove kann ich mich eben auch nicht entziehen ...