Freiwillig gemeldet zu diesem Experiment haben sich SHRINES OF DYING LIGHT. Die Schweizer haben es recht schnell zu einem Debütalbum gebracht, wenn man bedenkt, dass die Band laut Promotext ursprünglich nur ein Nebenprojekt war, mit dem Sänger und Rhythmusgitarrist Julian sich zum Üben auf der Gitarre motivieren wollte.
Dass das Ganze dann etwas aus dem Ruder gelaufen ist, merkt man nicht nur der Musik, sondern auch dem liebevollen und aufwendigen grafischen Konzept an. Sich in "Insomnia" einzuhören, fällt selbst einem Genrefremdling mit ausgeprägter Grundfröhlichkeit wie mir nicht schwer. Die langsamen aber überraschend eingängigen Riffs sind fast meditativ, aber die Band versteht es, die Monotonie oft und überraschend genug zu brechen, um keine Langeweile aufkommen zu lassen.
Man merkt deutlich, dass sich mit den vier Schweizern eine Band gefunden hat, die künstlerisch in die gleiche Richtung blickt. Dazu, dass die Vision unverfälscht durchscheint, dürfte auch Gitarrist Roman beigetragen haben, der mit seinem Studio für Aufnahme und Produktion mitverantwortlich zeichnet.
Um sich einen Eindruck zu verschaffen, bietet sich die Single "Mourning Star" an, die für mich eines der Highlights des Albums ist. Als Trauermarsch mit synkopischem Bass und zahlreichen Wechseln sowohl im Gesangsstil als auch im Tempo, bietet es einen kleinen Überblick über das, was die Band mit Kreativität und langsamen, dröhnenden Riffs erreichen kann.
In meine Musiksammlung hat es "Insomnia" jedenfalls geschafft. Nur das Bedürfnis, viel zu schnell mitzusummen wird vermutlich nie ganz verschwinden.