Device - s/t

Device - s/t
    Industrial

    Label: Warner Music
    VÖ: 05.04.2013
    Bewertung:5/10

    Homepage


Bereits seit zwei Jahren liegt DISTURBED auf Eis und Sänger David Draiman wagt sich nun an ein Nebenprojekt mit Geno Lenardo. Sie selbst beschreiben DEVICE als Hardrock Industrial mit Elektronik-Einflüssen. Dem kann ich so weit auch zustimmen: ich finde tiefe Riffs, viel, wirklich sehr viel Elektro und diese Stimme... sobald ich diese vertraute Stimme von Draiman höre, schlägt mein Herz höher, aber irgendwie will ich dann doch lieber „Ten Thousand Fists“ hören und nicht dieses halbgare Projekt. Aber wie klingt DEVICE denn nun?

Man nehme DISTURBED, drehe es durch den Elektro Fleischwolf und gebe das Resultat einem Hobby-Produzenten, der daraus einen Remix bastelt. So oder so ähnlich klingt DEVICE – leider. Andererseits, etwas völlig Neues hätte ich von David Draiman auch nicht erwartet, schließlich macht er seit Ewigkeiten nichts anderes als DISTURBED, und das hört man auch bei DEVICE heraus. Dieselben Gesangsmuster und Riffs finden sich bis auf ein, zwei Ausnahmen durchgehend wieder, nur seichter.

Der Opener „Device“ klingt schon ganz ordentlich, hier gibt's tiefe Riffs und einen fetten Rhythmus, der Bock auf gemächliches Abgehen macht. Dazu ein eingängiger Refrain, das geht doch gut los. Im ähnlichen Schema geht es weiter. „Close My Eyes Forever“ verpasst dem Ganzen einen Dämpfer. Der Track kommt als gemächliche Ballade daher, ohne Gitarren, mit viel Elektro, orchestralen Einspielern und Lzzy Halen von HALESTORM – geht runter wie warme Milch.

„Hunted“ ist der eigentliche Grund für DEVICE. Wurde der Song ursprünglich als Soundtrack für „Underworld: Awakening“ aufgenommen, wollte Draiman trotzdem an der Zusammenarbeit mit Geno festhalten. Der Track klingt sehr industrial und fällt etwas aus dem Schema, hat auch leider nicht so viel Power... die bringen fette Riffs nunmal besser rüber als Elektrobeats. „Opinion“ geht noch mal gut ab und rockt ordentlich dank der eingängigen Riffs und fettem Solo. Der Rest fällt ins bisherige Schema, mal mit mehr, mal mit weniger Elektrobeats. Der Rausschmeißer „Through It All“ quält den Hörer aber ziemlich: anstrengende Beatwechsel, undefinierbares Elektrogedudel und irgendwie alles auf einmal. DEVICE hinterlässt für den Anfang einen etwas faden Geschmack.

Was ist DEVICE denn nun? Zumindest kein DISTURBED, sonst würde es auch DISTURBED heißen. Aber auch nix völlig anderes, weshalb man sich auch immer an DISTURBED erinnert fühlt beim Hören der Scheibe. Dies ist sicher auch der einzigartigen Stimme Draimans zu verdanken, da vor allem er für DISTURBED steht. Die stark elektronischen Strophen plätschern eher so daher, richtig aufmerksam wird man immer erst, wenn wieder die Riffs einsetzen und der nächste Refrain ansteht. DEVICE als Experiment gerne, aber bitte nicht als Alternative zu DISTURBED.