In Extremo - Sängerkrieg




Stil (Spielzeit): Mittelalter-Metal (55:36)
Label/Vertrieb (VÖ): Universal (09.04.08)
Bewertung: 8,5/10
Link: http://www.inextremo.de
IN EXTREMO sind nicht erst seit gestern eine der erfolgreichsten und beliebtesten Mittelalter-Metal-Bands Deutschlands. Den Erfolg haben sich die sieben Musiker auch redlich verdient, denn bis jetzt hat man immer mit qualitativ hochwertigen Alben von sich Reden gemacht. Mit „Sängerkrieg“ veröffentlicht die Band nun bereits ihr achtes Studioalbum (die Best Of „Kein Blick zurück“ mal ausgeklammert).

IN EXTREMO 2008 klingen anders, das fällt bereits nach den ersten Songs auf. „Sieben Köche“ und der wuchtige Titeltrack (mit der Textzeile „Ein In Extremo, der wird niemals knien“, die mich wie schon „Nur ihr allein“ etwas an BÖHSE ONKELZ-Songtexte erinnert) eröffnen ein Album, das hauptsächlich von knackigem Rock und harten Riffs lebt. Die Dudelsäcke und Folkinstrumentierungen stehen eher im Hintergrund und umrahmen die Songs, sind aber nicht die Hauptbestandteile. Das mag für IN EXTREMO-Puristen und Fans der ersten Stunde überraschend sein und nicht unbedingt wohlwollend aufgenommen werden, mir persönlich gefällt die härtere Ausrichtung aber sehr gut. Weiterhin sind die Songs Beispiele dafür, dass man auch auf Deutsch vernünftig texten kann.
Egal, ob flott oder im Midtempo, egal ob Party-taugliche Songs wie die schon genannten, die grandiose Hymne „Frei zu sein“ und „Flaschenpost“ oder das positiv mit Aufbruchsthematik versehene „Neues Glück“, „Tanz mit mir“ und das entspannte „Auf’s Leben“: IN EXTREMO machen auch auf ihrem neuesten Output alles richtig und bieten melodische, sehr knackig produzierte Songs, die von der rauen Stimme von Michael „Das letzte Einhorn“ Rhein gekrönt werden.

In dieser Form macht der Band wohl niemand etwas vor, und obwohl ich kein riesiger IN EXTREMO-Fan bin, kann ich mit deren Veröffentlichungen weit mehr anfangen als beispielsweise mit SUBWAY TO SALLY-Material – einfach, weil die Texte meiner Meinung nach besser sind und die Musik weit rockiger und roher ist.
„Sängerkrieg“ dürfte einigen Fans und Mittelalter-Fans schwer aufstoßen, bietet für Wandlungsfähige und Neueinsteiger aber eine willkommene Gelegenheit, die Band von ihrer raueren Seite kennenzulernen.

Der Deluxe-Version des Albums liegt übrigens noch eine Bonus-DVD mit dem Wacken-Auftritt von 2006 bei.