Gothic / Mittelalter Metal
Düstere Atmosphäre wird aufgebaut, da verändern Blastbeats den Tonfall schon in Richtung Aggression. Knapp anderthalb Minuten später könnte man meinen, böser Black Metal wird einem den Hals durchschneiden. Schnell relativiert sich der Eindruck, als die Sängerin zu eher gemächlichem Groove den Kopfnickermodus einstellt.
Im Opener erinnern manche Keyboard-Harmonien an DIMMU BORGIR, während vor allem die Gesangslinien gut zum Mitpfeifen sind. Da kommen ein paar kleine, gemeine Riffs ganz Recht, die den mysteriösen Charakter ein bisschen verstärken.
Interessant ist der zunächst als Widerspruch auftretende Kontrast zwischen den schön melodischen Vocals und derber Gitarrenarbeit, die von starken Drums unterstützt wird. Überhaupt gefällt mir das kraftvolle, teils brachiale Schlagwerk sehr gut; auch die Stakkato-Riffs im dritten und letzten Song haben zerstörerische Wirkung. Währenddessen kommen mir manche Melodiebögen bekannt vor und erhalten ihre Spannung mehr von dem Wechsel in härtere Gefilde. Insofern wird der Widerspruch doch aufgelöst und die Elemente werden zusammengeführt.
Auch die Russen von WELICORUSS bewegen sich in ähnlicher musikalischer Umgebung. Dabei ist der Sound der Westfalen deutlich druckvoller und in ihr Video, das unten betrachtet werden kann, hat die Truppe einiges investiert. Mysteriöse Stimmung kommt noch ein wenig zu kurz, hier dürfen sich die Komponisten ruhig mehr trauen. Doch wer neuere KEEP OF KALESSIN mag, könnte auch an SARIOLA Gefallen finden.
