Paradise Lost – Faith Divides Us – Death Unites Us Tipp




Stil (Spielzeit): Gothic/Doom Metal (46:06)
Label/Vertrieb (VÖ): Century Media (18.09.09)
Bewertung: 9/10


Link: http://www.paradiselost.com

Nach "Paradise Lost" und "In Requiem" und einer Rückkehr zu alten Tugenden ist die Erwartungshaltung groß. Ist "Faith Divides Us - Death Unites Us" das erhoffte Meisterwerk geworden, das mit "Icon" oder "Draconian Times" mithalten kann? Ich sage ja. Denn trotz vereinzelter DEPECHE MODE-Einschübe rocken sich PARADISE LOST düster und schwermütig durch ihr ganz eigenes Klanguniversum.

Wer mit einem solch genialen Hit wie „As Horizons End" in ein Album startet, macht direkt von Beginn an alles richtig. Der Opener steht stellvertretend für die Ausrichtung des gesamten Albums und stellt mit seinen schweren, doomigen Riffs, dem Refrain und dem Gänsehaut-Solo einen frühen Höhepunkt dar. Das in den Strophen harte und thrashige „I Remain" setzt ungeahnte Energien frei, ein großartiger und melodischer Chorus steuert dem harten Grundgerüst entgegen. Die Rechnung geht auch bei dem verzwickten „First Light" auf, das fantastische Melodien zu bieten hat und im Refrain ganz ruhig wird. Spätestens hier fällt auf, dass die Musiker ihre Arbeit absolut fabelhaft machen. Ganz vorne mit dabei ist natürlich Sänger Nick Holmes, der sehr viel aus seinen Stimmbändern herausholt und von tieftraurigen, leidenden Gothic-Vocals bis hin zu aggressivem Gesang alles perfekt darbietet.
Ein wenig experimentell wird es zum Schluss bei „In Truth" das ein klein wenig triphoppig daher kommt, aber erneut einen starken Refrain zu bieten hat. Dazwischen finden sich noch mehrere großartige Hits wie der balladesk und melancholisch beginnende, dramatische Titeltrack, das harte „The Rise Of Denial" oder das schleppende, von höchst eingängigen Gitarren getragene „Last Regret".

Greg Mackintosh, Nick Holmes und Co. haben mit "Faith Divides Us - Death Unites Us" ein formidables Doom-/Gothic-Meisterwerk veröffentlicht, an dem man sich einfach nicht satt hören kann. Ob man das neue Album wirklich mit den großen Klassikern von PARADISE LOST auf eine Stufe stellen kann, muss jeder für sich entscheiden. Mir gefällt dieser neue, eingängige Streich jedenfalls besser als alles, was seit langem im Düsterbereich erschienen ist.