Hawthorne Heights - Midwesterners / The Hits



Stil (Spielzeit): Emo/Screamo/Pop (60:29)
Label/Vertrieb (VÖ): Victory / Soulfood (09.11.10)
Bewertung: 5,5 / 10

Link: MySpace

Auha. Ich konnte bisher noch nie etwas mit den HAWTHORNE HEIGHTS anfangen und bin ihnen immer gerne aus dem Weg gegangen. Aber das ist jetzt vorbei, denn ihre Best Of liegt vor mir und bedarf einer Besprechung. Also denn, Emo-Boys...

Und was soll ich sagen? Ich weiß jetzt um einiges besser als vorher, warum ich mit den Amis nichts anfangen kann: hier wird Emo/Screamo wirklich zu einem Klischee, bei dem ich verstehen kann, warum so viele Leute direkt ein anschwellende Pulsschlagader bekommen. Die Texte triefen vor Klischees und die Schreie sind zum Großteil absolut überflüssig und irgendwie sehr lieb- und einfallslos in die Musik gesetzt. Da wird einfach nur noch mal das geschrien, was die nasale Über-Emo-Stimme (die mich etwas SENSES FAIL erinnert) gerade gesungen hat. Ein „Warum" kann ich da nicht erkennen. Reines Stilmittel, keinerlei Bedeutung für den Song an und für sich.

Warum die Herren aus Ohio (seit dem Tod des alten Gitarristen übrigens nur noch zu viert) mit Bands wie TAKING BACK SUNDAY, die ja zumindest am Anfang ihrer Karriere wirklich Großartiges vollbracht haben, in einem Atemzug genannt werden, kann ich nach wie vor nicht so ganz nachvollziehen. Ok ich muss zugeben, dass die Songs, die etwas neuer sind und das Schema öfter mal verlassen, mich an der ein oder anderen Stelle tatsächlich auch mal kriegen, aber ansonsten ist ihre Musik in meinen Augen relativ berechenbar und ziemlich soft – ich fühle mich mal wieder genötigt, „Mädchen-Emo" zusagen, ohne sexistisch wirken zu wollen.

Vermutlich ist meine Perspektive auch etwas unfair, da im Jahre 2010 (da ich ihre Songs zum ersten Mal bewusst und genau höre) Screamo mittlerweile auch eine ganz andere Geschichte hat als 2001, als die Band gegründet wurde. Vermutlich wäre mein Blick also ein wenig anders, wenn ich ihre Karriere in Echtzeit verfolgt hätte. So aber sind die Songs ihrer ersten drei Alben für mich wenig spannend und eben vor allem berechenbar und klischeehaft. Aber eben genau solche Bands schaffen es ja meist, sich ein großes Publikum zu erspielen. Ohio is for Emos...