Lions Lions - To Carve Our Names (Digital-Release)

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Stil (Spielzeit):
Hardcore, Screamo, Emo (39:32)
Label/Vertrieb (VÖ): Hollywood Waste (18.06.12)
Bewertung: 6/ 10

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Wenn „To Carve Our Names" anfängt, denke ich im ersten Augenblick an Bands wie CLOSE YOUR EYES. Dann wird aber schnell klar, dass die Band um den ehemaligen VANNA-Gitarristen Brandon Davis auch Poppunk- und Emo-Elemente aufweist und wohl auch Posthardcorefans der poppigen Variante gefallen wird.

Als Vergleich fallen mir dann THE WONDER YEARS, die melodischen Parts alter UNDEROATH, FALLING IN REVERSE usw. ein. Vor allem der Emo-Anteil im Gesang macht sich bei LIONS LIONS stark bemerkbar und drückt der Platte des Vierers damit einen Stempel auf. Zwar wird im Hintergrund immer wieder gerne geschrien, aber manchmal wirkt die Zusammensetzung ein wenig aufgesetzt, weil der Gesang doch manchmal fast zu lieblich klingt und die Shouts so gepresst und böse sind.

Und das ist eh so das Hauptproblem, welches ich mit dem zweiten Album der Band habe: es klingt an einigen Stellen zu gewollt, ohne aber wirklich Durchschlagskraft zu entfalten. Die Moshparts in „Stable As Stone" zum Beispiel verpuffen irgendwie einfach, ohne den Song wirklich voranzutreiben. Vor allem weil sie großteils sehr melodisch sind, wirken diese Parts, in denen sie die Muskeln spielen lassen wollen, irgendwie etwas halbherzig – die hätten sie das ein oder andere Mal wirklich auslassen können, oder sie atmosphärisch anders anlegen müssen.

„To Carve Our Name" zeigt LIONS LIONS als eine melodische Band zwischen Hardcore, Screamo und Emo, die sich nicht ganz leicht festlegen lassen will, aber mehr Popappeal als Bösartigkeit in ihrer Musik hat. Für mich ist das hier noch kein durchschlagender Erfolg geworden, lediglich ein solides, gutes Album. Wer seinen modernen Hardcore mit Emostimme und abgerundeten Ecken und Kanten mag, sollte hier mal reinhören.