Sick Of It All - The Last Act Of Defiance Tipp

Sick Of It All - The Last Act Of Defiance
    Hardcore

    Label: Century Media
    VÖ: 29.9.2014
    Bewertung:8/10

    SOIA


SICK OF IT ALL: Die New Yorker Hardcore-Legende liefert in ihrem 28. Jahr ihr neues Werk „The Last Act Of Defiance“ ab – und hierzu wird es mit Sicherheit wieder zwei Meinungslager geben. Die einen behaupten vermutlich weiterhin, dass SOIA sich im Kreise drehen und von Album zu Album selbst kopieren. Auf der anderen Seite stehen die aufmerksamen Hörer, denen bewusst ist, dass der typische SOIA-Sound eine schmale Gratwanderung zwischen Hardcore, Punk und Metal ist und daher wenig Spielraum für Neues lässt. Den geringen Raum wissen SOIA aber auch nach 28 Jahren noch deutlich interessanter, spannender und energetischer auszufüllen, als manch jüngere Band. Das war schon immer so, und auch mit „The Last Act Of Defiance“ wird sich daran nichts ändern.

Denn für meine Ohren liefern die Herren um die Koller Brüder eines ihrer flottesten und bestklingenden Alben der letzten Jahre ab. "Kurz und knapp" ist wieder einmal die Devise, denn nach einer fixen halben Stunde ist das Hardcore-Gewitter vorbei gezogen und übrig bleibt pure Verwüstung.

Schon nach wenigen Sekunden des Openers und dessen Textzeile “We are fighting to get by / Stand and fight / Sound the alarm” ist einem klar, dass SICK OF IT ALL zu einem wuchtigen Schlag ausholen. Den Jungs gelingt es einmal mehr, alles gekonnt mit einander zu verbinden, wofür SOIA stehen: Gangshouts, wie in dem mächtigen „2061“. Erinnerungen an ältere oder bessere Zeiten, wie in „Part Of History“, mit den obligatorischen sozialkritischen Texte, die sich eigentlich in jedem Lied wiederfinden lassen. Auch die „Oi!Oi!“-Gesänge werden nicht vergessen, die sich im abschließenden „DNC“ zu Genüge finden. Und natürlich gibt's wieder Punk-Feeling, vor allem in „Beltway Gateway“. Harte Metal- bis Hardcore-Riffs paaren sich mit punkigen Akkorden. Immer wieder treffen keifende Vocals auf messerscharfes Drumming und einen wummernd treibenden Bass.

Die vier New Yorker tragen ihre Herzen am richtigen Fleck, der Hardcore Spirit lebt weiter – das merkt man der Band und den Songs zu jeder Sekunde an. SICK OF IT ALL klingen immer noch, wen wundert es, wie SICK OF IT ALL.