Discharge - End Of Days

Discharge - End Of Days
    HardcorePunk / Crust / Anarcho / D-Beat

    Label: Nuclear Blast
    VÖ: 29.04.2016
    Bewertung:7/10

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Wie bereits an anderer Stelle erwähnt, komme ich durch BurnYourEars immer mal wieder dazu, eklatante Wissenslücken zu schließen. In diesem Fall ist das glücklicherweise endlich auch so mit DISCHARGE geschehen. Eine Band, die so eine wichtige Rolle im politischen HardcorePunk hat, mir aber bisher immer nur als Patch auf den Kutten von Crustpunkern in AJZs über den Weg "gelaufen" ist. Aber mit „End Of Dyas“ darf ich mir die Briten endlich mal geben.

Und eines vorweg: die Band hat sich Ende der 70er gegründet und klingt heute noch wütender, als viele aktuelle Mitstreiter. Ihr AnarchoPunk klingt sehr crusty und thrashig und ist nicht auf Schönheits- oder Innovationspreise hin ausgelegt. Der Sound klingt streckenweise roh (das Schlagzeug holpert manchmal ein wenig, die zweite Gitarre ist mal ein wenig zu leise etc.), aber das habe ich mir ehrlich gesagt um einiges schlimmer vorgestellt. Der Gesang kommt auch mehr als brüllender Einwurf über die Songs, muss aber auch nicht dauernd präsent sein. Für diese Mischung aus Hardcore, Punk, D-Beat und Thrashmetal ist das schon absolut passend, da es sehr lebendig und wütend klingt.

Die Songs sind von der Struktur schon alle ziemlich ähnlich aufgebaut, da die Strophen immer wieder auf einen geschredderten und gehaltenen Akkord mit einem folgenden oder vorausgehenden Riff hinauslaufen. Aber wie oben erwähnt, geht es hier nicht um Schönheitspreise. Hier geht es um Brachialität, Geschwindigkeit und wütende, politische Texte. Die Riffs sind einfach und kompromisslos und setzen sich damit auch ziemlich schnell im Hirn fest. Dadurch haben DISCHARGE durchaus etwas Melodiöses an sich. Und mit „Infected“ gibt es sogar einen Hit auf der Platte.

Auch wenn hier keine Wunder im Songwriting passieren, kommen DISCHARGE doch sehr ernsthaft und drückend rüber. Der Sound passt wunderbar zur Wucht der Band und die Mischung aus Hardcorepunk und Metal wird einfach nicht langweilig – auch wenn ich Probleme habe, einzelne Songs auseinander zu halten. Aber bei über 10 Alben und mehreren Live-Alben darf man sich vielleicht auch einfach mal auf seinem eigenen Stil ausruhen. Aber ich höre „End Of Days“ eh gerne am Stück. Schönes, schnelles, kratzbürstiges Stück Musik!