Strung Out - Agents Of The Underground


Stil (Spielzeit):
Punk, Hardcore, Metal (36:34)
Label/Vertrieb (VÖ): Fat Wreck / SPV (29.09.09)
Bewertung: 8 / 10

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Die letzte Platte der Kalifornier war ja eine B-Seiten und Ähnliche-Sammlung. Normalerweise wird so was ja gerne gemacht, um ein wenig Zeit zu überbrücken und der Fan denkt dann „Oh, kreative Krise?“. Aber bei STRUNG OUT kann das eigentlich nicht der Fall sein, wenn man sich „Agents Of The Undergroud“ anhört – sie sprühen nur so vor Ideen und spielen sich wirklich jegliche Finger wund. Geiles Teil!

In meinen Ohren handelt es sich hier um eines (oder das) der härtesten Alben der Band: es gibt Gitarrenparts, die an TRIVIUM denken lassen, es gibt sogar einen Song, der mit so was wie einem Moshpart anfängt und Jason Cruz versucht sich sogar ein oder zweimal an richtigem Geschrei (wenn auch nur kurz). Und was die Gitarren hier abliefen, ist streckenweise einfach eine pure Lehrstunde. Wenn man bedenkt, dass wir hier im Grunde ja von einer Punkband reden (die mittlerweile über eine Million Platten verkauft hat…), ist das schon ziemlich beeindruckend. Selten war die Mischung von Punk, Hardcore und Metal so flüssig und passend und dabei absolut nicht in Berührung mit allem, was unter dem Banner „MetalCore“ läuft. Die Gitarren hauen hier ein geiles Riff nach dem anderen raus und es gibt Soli, die mehr als nur hellhörig werden lassen – da können sich eine ganze Menge Kajal-Truppen erstmal abschminken und zurück in den Proberaum und üben gehen.

Neben der Wahnsinnsleistung der Saitenfraktion fällt mir auch diesmal der Gesang sehr positiv auf. Irgendwie klingt er etwas heiserer als sonst, was dem Sound meiner Meinung nach ziemlich gut steht. Außerdem sitzt hier einfach jeder Hook. Wenn andere Bands vielleicht auch größere Hits schreiben können – auf der neuen STRUNG OUT halten sie einfach ein sehr hohes Niveau über elf Tracks aufrecht, ohne einmal einzubrechen. Das muss ihnen erstmal jemand nachmachen. Zwar hat man manchmal das Gefühl, er wiederholt sich mit den Melodien etwas, aber in einem Genre, in dem tausende von Schreihälsen exakt das Gleiche machen, kann dies kein wirkliches Negativurteil sein.

Um es kurz zu machen: das siebte Album von STRUNG OUT bietet genau das, was sie in den letzten Jahren eben gemacht haben, nur irgendwie etwas geschmeidiger und manchmal mit ein wenig mehr Härte als sonst. Gleichzeitig sind sie aber so melodiös, dass ich mich eigentlich darüber ärgern müsste, dass sie nicht noch viel mehr Beachtung finden. „Agents Of The Undergroud“ läuft mir so gut ins Ohr, dass es manchmal schon fast unheimlich ist. Einzige Kritikpunkte sind in meinen Augen die Produktion, die zwar gut ist, aber auch einfach mal brutaler ausfallen könnte, sowie manchmal zu sehr midtempo-lastige Songs. Da hätte ich auch gerne etwas mehr Härte gefunden. Ansonsten tolles Album.