Comeback Kid - Wake The Dead


Review

Stil (VÖ): Hardcore

Label/Vertrieb: Victory Records

Bewertung: Mitreißend und geil!

Link: www.comeback-kid.com

 
Punkiger Hardcore, der begeistert! Und das war bei mir zuletzt der Fall beim Hören der letzten Scheibletten von Raised Fist und Red Tape. Kein Zufall, denn „Wake The Dead“ der kanadischen Newcomer Comeback Kid schlägt in eine ähnliche Kerbe. Das Debut auf Victory Records bietet in völlig ausreichenden 25 Minuten vom Punk getriebenen Power-Hardcore der Extraklasse wie er mitreißender nicht sein könnte. 
Ohne jegliche Anbiederungen an das Emo-Lager oder trendige Metalcore-Konstruktionen verstehen es Comeback Kid herrlich frisch, dynamisch und eigensinnig zu klingen. Die 11 Tracks pfeffern direkt ins Ohr, Sänger Scott Wade hetzt geradeaus (erinnert an Snapcase), die Basedrum drängelt regelrecht nach vorn und auch oder gerade die Gitarrenarbeit kann was: unter den pausenlosen Drive des einen Sechsaiters gesellen sich oftmals hymnische, da oktaviert gespielte Akkordfolgen der anderen Klampfe - am besten nachzuhören in „My Other Side“ (umwerfend wenn die gesamte Mannschaft „What’s inside your heart“ posaunt!) oder dem emotionalen „The Trouble I Love“. Rigorose Club-Feger wie das Titelstück „Our Distance“ oder „Bright Lights Keep Shining“ schreien mit ihren fetten Chören förmlich nach Selbstbeteiligung, gerade bei so positiven Texten wie „We hope – we try – we live – survive, counting days, trying to get by!“. Wer da noch still sitzt, dem ist nicht mehr zu helfen! Für den kompakten und zugleich treibenden Sound zeichnen sich Bill Stevenson (Descendents, All) und Jason Livemore verantwortlich. Wer zudem speediger als Suicidal Tendencies rotzt, grooviger als Biohazard zu ihren jüngsten Tagen grölt („Talk Is Cheap“, „Falling Apart“), der verdient ausgestreckte Fäuste und einen ordentlich Pit mit Faktor 10, wenn die fünf Jungs bald deutsche Läden besuchen. In Amerika hat man schon im Vorprogramm von Every Time I Die, Terror, Throwdown und Stretch Armstrong abgeräumt. Mit so einem bärenstarken Hardcore-Album in der Hinterhand, dürfte das auch hierzulande kein Problem sein. Zugreifen, mitsingen, abgehen!