Four Year Strong - Rise Or Die Trying




Stil (Spielzeit): Emo / Poppunk / Hardcore (40:43)
Label/Vertrieb (VÖ): Hassle / Rough Trade / Pias (29.08.09)
Bewertung: 7 / 10
Link: http://www.fouryearstrongmusic.com/
http://www.myspace.com/fouryearstrong
Habe ich die Platte überbewertet? Vielleicht. Habe ich die Platte unterbewertet? Mag sein.
Wie man schon lesen kann, bin ich mir bei „Rise Or Die Trying“ selbst nicht so sicher, wie ich das Album finde. Auf der einen Seite bewundere ich die Detailverliebtheit und das Können der Band, auf der anderen Seite erschlägt mich beinahe die Melodie- und damit auch die Popverbundenheit der Band. Denn FOUR YEAR STRONG verbinden für mich unter anderem Bands vom Schlage FALL OUT BOY, SUM 41 und ALL TIME LOW mit Kappellen wie SET YOUR GOALS und in mit einigen Abstrichen auch A DAY TO REMEMBER und kombinieren das ganzen dann mit dem Keyboard von MOTION CITY SOUNDTRACK etc. Als ob man Epitaphs FAREWELL doppelt so schnell spielt und noch ein paar Moshparts hinzufügt.
Mit FALL OUT BOY verbindet die Amis die vielen Melodien und das Feilen an Strukturen. Allerdings machen FYS auf ihrem ersten Album (plus Bonustracks) alles ungefähr doppelt so schnell, da hier wirklich alle paar Sekunden irgendwoher etwas neues kommt. Sei es ein Riff, ein Break oder vor allem der Gesang. Mit zwei Sängern ausgestattet, geben sie alles was sie können: beide Sänger (und dabei auch Gitarristen) wechseln sich ständig ab bzw. unterstütze sich gegenseitig und werden dabei immer mal wieder von Crewvocals unterstützt – oft dann, wenn man grade von den vielen Popmelodien erschlagen werden würde.
Eigentlich sind auch alle Melodien gut, aber eben nicht überragend – und so bleibt leider kein wirklicher Refrain bei mir hängen. Auf der anderen Seite kann man das Album aber gut in einem Stück durchhören, da nicht ein einziges Stück schlecht ist. In jedem Song passiert eine Menge und man wir immer wieder überrascht. Auf der anderen Seite ähneln sich die Überraschungen auf Albumlänge ziemlich stark und man wünscht sich immer wieder, dass sie die Moshparts etwas aggressiver gestallten und überhaupt mal mehr auf den Putz hauen würden – dann würde auch der A DAY TO REMEBER-Vergleich besser passen. So bleibe ich doch eher bei SET YOUR GOALS plus FALL OUT BOY und etwas SUM 41 und LIFETIME.
Wenn ich mein Augenmerk auf die Moshparts, die Crewvocals und Raffinesse des Songwritings lege, gefällt mir das Album extrem gut – wenn ich mir den Popappeal und die nicht ganz bahnbrechenden Refrains höre, bei den man sich immer wünscht, sie würden jetzt endlich die Brücke zum absoluten Hit nehmen, bin ich etwas enttäuscht. Aber alleine schon mit dem herrlich sinnlosen Artwork habe ich hier eine sehr inspirierende Veröffentlichung von mir. Würde ich gerne mal live sehen.