Jon Oliva's Pain - Maniacal Renderings




Stil (Spielzeit): Heavy Metal (58:00)

Label/Vertrieb (VÖ): AFM records / Soulfood (01.09.06)

Bewertung:  Jon Oliva goes back to the roots (9,5/10)

Link: http://www.jonoliva.net

Was hat uns dieser geniale Musiker aus New York schon für einmalige Songs geschenkt. Die Liste ist lang. Sehr lang. Und mit den elf Songs von MANIACAL RENDERINGS wird diese Liste genau um elf Songs länger. 
Und endlich muss ich sagen, gehen seine Ideen wieder mehr in die Richtung der alten SAVATAGE Songs. So geil wie die Tracks seiner Soloscheiben mit DR. BUTCHER und JON OLIVA’S PAIN auch sind, es gibt doch keinen Fan, der auf Konzerten nicht auf Songs wie „Gutter Ballet“, „Hall Of The Mountain King“, „Tonight He Grins Again“ oder „Jesus Saves“ wartet, um nur einige zu nennen. 

Das konnte man auch dieses Jahr wieder auf dem BYH, und der anschließenden Akustik Tour erleben, wo die Stimmung bei den alten Klasikern förmlich überkochte. Und genau da knüpft der Mann, der Ohrwurmmelodien anscheinend nur so aus dem Ärmel schüttelt, endlich wieder an. „Maniacal Renderings“ könnte auch der direkte Nachfolger von Gutter Ballet oder Hall Of The Mountain King sein. 
Mit seiner nie zu verwechselnden, markanten Stimme hält er die Fahnen von SAVATAGE hoch, auch wenn er es nicht unter diesem Namen tut. Jon Oliva ist nun mal SAVATAGE, egal wie er die Truppe auch immer nennen mag. 
Und mit John Zander an den Keyboards, Shane French und Matt LaPorte an den Gitarren, Kevin Rothney am Bass und Christopher Kinder an den Drums hat er auch wieder Musiker um sich versammelt, die seine Ideen perfekt umsetzen. 

Ok, zu einem perfekten SAVATAGE Sound gehört nun mal auch Chris Oliva, der viel zu früh verstorbene Bruder des Sängers. Aber das ist ja leider nicht mehr möglich, aber ich denke, Chris wäre mit dieser Scheibe auch sehr zufrieden. 
In der Beziehung bin ich persönlich immer sehr kritisch gewesen, und im Grunde haben mir die Gitarren Parts nach Chris’ Tod nur auf „Handful Of Rain“ wirklich gefallen. Aber hier kommen die beiden Gitarristen dem Original wirklich verdammt nah. Schon beim ersten Song „Through The Eyes Of The King“ stehen wahrscheinlich jeden SAVATAGE Fan die Tränen vor Freude in den Augen, denn dieser ist die musikalische Fortsetzung von „Hall Of The Mountain King“. 
Jon ist verdammt gut bei Stimme, und selbst seine hohen Screams, die früher mal sein Markenzeichen waren, kommen wieder richtig gut.
„The Evil Beside You“ beginnt ruhig, hat diese markanten Piano Parts, und geht im weiteren Verlauf richtig gut nach vorne. „The Answer“ ist eine dieser typischen Halbballaden, wie wir sie von den alten SAVATGAGE Scheiben her kennen. „Push It To The Limit“, der wohl schnellste Song der Scheibe, gefällt durch die wuchtigen Double Bass Attacken und den aggressiven Vocals. 
Der Titeltrack „Maniacal Renderings“ hat im Refrain diese tollen, und bekannten Chöre. Hierfür wurde übrigens ein 50-köpfiger Chor ins Audio Lab Studio in Tampa gebeten, um die Atmosphäre 100% einzufangen. Das ist durchaus gelungen. Irgendwie findet man wirklich in jedem Song Anleihen und Stimmungen zu SAVATAGE. 

Von zart bis hart ist auf „Maniacal Renderings“ wirklich alles vertreten. Und in jedem Song hört man, wo die Wurzeln diese charismatischen Musikers und Songwriters liegen. Endlich wird nicht mehr nur davon geschrieben, sondern man hört sie wirklich. Wäre dieses Album unter dem Namen SAVATAGE auf den Markt gekommen, hätte sich auch niemand gewundert.

Ich beuge mein Haupt vor dem King Of The Mountain Hall, bin mehr als beeindruckt, und freue mich wie ein kleines Kind auf die nächste Tour. Anspieltips: Track 1 – 11! 

Fazit: Kaufen. Das ist Metal vom Allerfeinsten. Tolle Songs mit sehr hohem "back to the roots" Charakter, Ohrwurm Melodien, ein Sänger in Top Form, und eine Band, die perfekt zu harmonieren scheint.