Slough Feg - The Animal Spirits Tipp




Stil (Spielzeit)
:  (Retro) Heavy Metal (38:46)
Label/Vertrieb (VÖ): Cruz Del Sur (22.10.10)
Bewertung: 9 /10

Link: Home / Myspace



Es gibt massenhaft Bands, da weiß man nicht, was eigentlich unfassbarer ist: die Austauschbarkeit und Seelenlosigkeit ihrer Musik oder der Erfolg und die Medienpräsenz, die sie damit erzielen.

Diesen „Overnight-Sensations“ steht ein versprengter Haufen von Bands gegenüber, die seit ewigen Zeiten ihr ganz eigenes Ding durchziehen; und jedes Album und nahezu jedes Stück strotz vor Spielwitz, Charakter und Charme. --- So eine seltene Perle ist SLOUGH FEG. Spektakulär sind sie nicht, jedenfalls nicht vordergründig.  Und auch nicht extrem. Nicht extrem hart oder schnell, nicht besonders episch oder räudig…

Nur extrem traditionsbewusst: Seit 20 Jahren dieselbe selbstbewusste Verbeugung vor britischem Heavy Rock der 70er / Heavy Metal der 80er und nicht selten vor irischem Folk (in der Gitarrenführung): sehr viel LIZZY, viel MAIDEN aber auch BROCAS HELM oder MANILLA ROAD fließt in die mal eher schlichten, mal komplexeren Songs ein.

Album #8, „The Animal Spirits“, reiht sich nahtlos in die Phalanx seiner Vorgänger ein. Vielleicht ist es das Album, das am schnellsten reinläuft. Wirklich massentauglich ist es nicht.

Zu skurril und kauzig mutet derlei Traditionalismus heute wohl Ohren an, die Metal mit den Bands der Neunziger für sich entdeckt haben. Die Produktion trägt ihr Scherflein dazu bei: traditionsbewusst wie die Musik selbst: glasklar und satt, aber auch sehr lebendig. Marshall’s Law!

Ob schnellere Sachen wie „Trick the Vicar“ oder „The 95 Thesis“, epische Mid-Tempo-Hymnen wie „Lycantrophic Fantasies“, „Kon-Tiki“, leicht „angedoomte“ Sachen wie „Heavyworlder“ oder die Halbballade „Second Coming“: THE WEIRD LORD SLOUGH FEG (so der volle Name)  sind un-extrem Metal, der Nacken, Herz und Seele berührt. Geile Licks, geile Songs. Und Mastermind Scalzi ist auch diesmal  nicht das Stimmwunder. Aber „charming“ bis zum „Geht-nicht-mehr“.

Fazit: wie immer in den letzten 20 Jahren: grandios, unique, SLOUGH FEG. Wie immer wird es auch diesmal nur der harte Kern zur Kenntnis nehmen. Schade eigentlich & selbst Schuld!

p.s.: Das großartige „Tactical Air-War“ wurde von Bob Wright (Brocas Helm) eingesungen