Russell Allen / Jorn Lande - The Revenge




Stil (Spielzeit): Melodic Metal (63:35)

Label/Vertrieb (VÖ): Frontiers Records / Soulfood Music (11.05.07)

Bewertung: 8/10

Link: http://www.jornlande.com 
http://www.symphonyx.com

Nachdem die erste Zusammenarbeit der beiden Ausnahmesänger Russell Allen und Jorn Lande, die in dem starken Album „The Battle“ ihr Ergebnis fand, mehr als euphorisch von der Presse und den Fans angenommen wurde, setzten sich die Beiden kurzerhand erneut zusammen, um gemeinsam an neuen Songs zu arbeiten. 
Zwar ist Jorn Lande ein vielbeschäftigter Sänger, der ständig auf vielen Hochzeiten tanzt, doch hat er nach dem er seinen Job bei der Hauptband MASTERPLAN quittierte, sicherlich auch die nötige Zeit für so ein Projekt. Und da seine letzten beiden Solo Werke ja nicht mit neuen Songs gesegnet waren, konnte er seine ganze Energie in die Zusammenarbeit mit Russell Allen stecken.

Das Ergebnis hört auf den Namen „The Revenge“, und ist eine kleine Melodic Metal Perle. Die zwölf Tracks, die Lande und Allen unter der Mithilfe von Jaime Salazar (drums) und Magnus Karlsson (guitars, bass und keyboards) eingespielt haben, gehen alle sofort ins Ohr und die Beine. 
Dass „The Revenge“ im Vergleich zum Erstling „The Battle“ eine ganze Ecke heavier und tighter ausgefallen ist, liegt mit Sicherheit auch a der Produktion, für die ebenfalls Magnus Karlson verantwortlich war, sowie an dem genial gelungenen Mix von Dennis Ward. Bei sechs der zwölf Songs teilen sich die Beiden die Vocals, allerdings hat jeder auch drei Songs, auf denen er alleine im Mittelpunkt und am Mikro steht. 

Der Opener, der gleichzeitig auch der Titelsong ist, kommt ziemlich rockig rüber, und erinnert in manchen Gitarrenpassagen sehr an FOREIGNER. 
„Obsessed“ stampft dann mehr, klingt aber auch wesentlich heavier, auch wenn die Geschwindigkeit hier gar nicht mal so hochgehalten wird. Mit ziemlich treibendem Grundrhythmus geht auch mit „Victory“ weiter, obwohl hier doch hörbar mehr Gas gegeben wird. 
Die Halbballade „Master Of Sorrow“ darf Jorn Lande alleine singen, und er nutzt diesen Song wirklich, um die ganze Bandbreite seiner Vielseitigkeit zu demonstrieren. 
Von ruhigem Gesang bis zu hohen Screams ist alles vertreten. Und ganz nebenbei hat der Refrain eine tolle Melodie, die sich richtig einbrennt. 

Wie als Kontrast wird „Will You Follow“ von Russell Allen gesungen, und er drückt mächtig auf die Tube. Das Duett „Just A Dream“ besticht neben den typischen Lande Parts durch einen ziemlich tiefsinnigen Text. „Her Spell“ und „Gone Too Far“ sind wieder Melodic Metal Highlights, die durch die Kombination von Melodie und Härte bestechen. 
Auch wenn die Gitarrenarbeit von Magnus Karlsson sich wie ein roter Faden durch das Album zieht, und dabei einen ziemlich hohen Level erreicht, hebt sich „Wake Up Call“ ein bisschen aus der Masse heraus. 
Bei den meisten Songs stellt er sich ganz in den Dienst der Sänger und überlässt ihnen das Spielfeld, nur bei diesem Track schiebt er sich mehrfach in den Vordergrund. Cool. 
Das durch Pianoklänge eingeleitete „Under The Waves“ ist wieder ein typischer Lande, wobei dieser Track auch auf jedes MASTERPLAN Album gepasst hätte. „Who Can You Trust“ ist der nächste Ohrwurm, wobei auch hier der Text wieder sehr hörenswert ist. 
Die Ballade „When Time Doesn’t Heal“ trifft einen dann wirklich mitten ins Herz, und beschließt dieses ziemlich starke Album, dass mir noch einen Tacken besser gefällt als der Vorgänger. Die Duette auf der Scheibe sind alle toll gesungen, allerdings muss ich zugeben, dass mir die Songs, auf denen Jorn Lande alleine singt, besser gefallen als die von Russell Allen. 
Aber das ist wirklich eine reine Geschmackssache, der Qualitativ gibt auch Russell Allen alles. 

Fazit: Wer „The Battle“ gemocht hat, wird „The Revenge“ lieben. Zwei so geniale Sänger auf einem Album, auf dem man wirklich keine Ausfääle finden kann zu hören, ist eine wahre Freude, und wenn dann neben dem Songwriting auch noch der Sound stimmt, kann man ohne rot zu werden von einem saustarken Album sprechen.