CSS - Cansei De Ser Sexy




Stil (Spielzeit): New Wave oder so (34:45)
Label/Vertrieb (VÖ): SubPop / Cargo (14.07.06)
Bewertung: 5/10
Link: http://www.canseidesersexy.com/
CD in den Player geschoben, angemacht, gestutzt, wieder ausgemacht. Ah, keine Lust drauf. Aber ich muss ja. Also noch mal angemacht. Und so schlimm ist es dann ja auch gar nicht.
Ok, auf eine einsame Insel würde ich die Platte wohl kaum mitnehmen, aber so schlimm wie ich zuerst vermutete, ist sie wirklich nicht. Kennt ihr das, wenn Musik euch auf einmal besser gefällt, wenn ihr etwas über die Musiker lest, was euch sympathisch ist? Totaler Schwachsinn eigentlich, aber ich gestehe trotzdem. So geht es mir hier nämlich auch wieder. Die fünf Musikerinnen plus Schlagzeuger scheinen laut Infoschreiben sehr naiv und abenteuerlustig an die Sache heran gegangen zu sein. Da wurden lustig Instrumente ausprobiert und getauscht und der Schreiber versichert immer wieder, wie unbeholfen die Gruppe eigentlich an den Instrumenten ist. So etwas finde ich erstmal immer sympathisch (wenn das Resultat wenigstens etwas eigenständig und nicht totaler Müll ist).
Und genau hier mache ich mal weiter, um den Sound zu beschreiben. Denn neben der normalen Rockbesetzung spielt bei CSS das Keyboard eine wichtige Rolle. Teilweise übernimmt es sogar ein paar Drumpatterns oder der Gesang wird damit verfremdet. Und grade eben durch das Keyboard und die sehr tanzbaren Songs bekommt das ganze Album einen starken 80iger Sound. Im ersten Moment dachte ich sogar, hier singt die Dame von PRETTY GIRLS MAKE GRAVES (wie auf den früheren Platten zumindest), aber da hab ich mich getäuscht, denn CSS kommen aus Sào Paulo, Brasilien. Zum Glück singen sie Englisch und überraschen (nicht: schocken) mit Titeln wie „Meeting Paris Hilton“, „Music Is My Hot, Hot Sex“ (cooler Song!), „Art Bitch“ etc.
Die Musik ist recht ruhig (ab und zu klingen sie mal etwas nach Rockband) und lädt zum Hüfte schwingen ein. Der Gesang ist glücklicherweise nicht sonderlich überdreht und geht schön in´s Ohr. Und irgendwie muss ich ab und zu an Computerspiele denken. Wie so ein neuartiger Super-Mario-Soundtrack. Allerdings haut es einen auch nicht grade vom Hocker. Kann ich mir „nett“ in einem Café oder der Einweihungsfete einer Studentinnen-WG vorstellen.