Firewind - Allegiance




Stil (Spielzeit): Melodic Metal (48:44)

Label/Vertrieb (VÖ): Century Media (24.07.06)

Bewertung: 8/10

Link: http://www.firewind.gr

Gus G., Gitarrist und Gründer von FIREWIND, ist mittlerweile als „Hans Dampf in allen Gassen“ bekannt, und hat sich durch viele Projekte, nicht nur den Respekt der Fans, sondern auch der Musikerkollegen erarbeitet. Zuletzt durch sein Engagement bei ARCH ENEMY in die Presse gekommen, wo er den ausgestiegenen Christopher Amott ersetzte, hat er seine eigene Band nicht aus den Augen verloren, und legt mit „Allegiance“ das nunmehr vierte Studioalbum vor. 

Neben einen Wechsel an den Drums, wo jetzt Mark Cross (Ex-Helloween/Ex-Metalium) den Rhythmus vorgibt, hat es auch noch eine Änderung an vorderster Front gegeben. Chity Somapala, der mit seiner Stimme noch dem Vorgänger „Forged By Fire“ seinen Stempel aufdrückte, wurde durch Apollo Papathanasio (Ex Majestic) ersetzt. 
Und dieser Wechsel macht sich durchaus positiv bemerkbar. Auch wenn Chity eine exzellente Stimme sein Eigen nennen darf, klangen seine Vocals doch manchmal sehr „poliert“ und ohne jegliche Kanten. Manchmal klang er sogar relativ poppig, wenn man da nur mal an den Song „Tyranny“ denkt. 
Das hat sich mit Apollo grundlegend geändert, denn nicht nur die Vocals an sich klingen jetzt wesentlich rauer, sondern die Songs im Ganzen ebenso. Und die Bandbreite seiner Stimme ist wesentlich weiter gefächert und erinnert mich manchmal, zum Beispiel bei „Falling To Pieces“ ,an Zak Stevens (Circle II Circle), manchmal an Ronnie James Dio. Auch wenn der Vergleich wirklich einer Gotteslästerung gleichkommt, wenn man sich mal „Insanity“ oder den Refrain von „Ready To Strike“ anhört und dabei die Augen schließt, kommt er dem guten Ronnie schon ziemlich nahe. 

Was ich persönlich besonders bemerkens- und erwähnenswert finde, ist die Tatsache, dass sich Gus G. von jeglichem Gitarrengedudel fernhält, und sein begnadetes Spiel wirklich zu 100% in den Dienst der Band stellt. Und auch so hört man jederzeit, was er auf dem Kasten hat. 
Bei mehr als einem Solo bleibt einem der Mund offen stehen. So klingt moderner Melodic Metal, und wer hätte denn jemals gedacht, dass so ein Referenzalbum von einer, zu 80% aus Griechen bestehenden Band, eingespielt würde… 
Von schnellen Nummern, wie „Insanity“ oder „Allegiance“, über Stampfer wie „Till The End Of Time“, bis zu den genialen Halbballaden „Deliverance“ und „The Essence“ ist auf diesem Album alles vertreten, was dem Melodic Metal Fan am Herzen liegt. 
Besonders hat mir „Breaking The Silence“ gefallen, in dem Apollo im Duett mit der schwedischen Sängerin Tara zu hören ist. Durchaus gelungen, dieser Kontrast zwischen der rauen Metal Stimme Apollos und der klaren, weiblichen Stimme von Tara. 

Fazit: Mir gefällt „Allegiance“ alleine schon wegen dem Gesang und der kraftvolleren Songstrukturen wesentlich besser als „Forged By Fire“. 
Für mich ist dieses Album ein MUSS in jeder Metal Sammlung, bei dem man eigentlich keinen Song besonders hervorheben dürfte, da der Level vom ersten bis zum letzten der elf Tracks überdurchschnittlich hoch ist. Kaufen!