Cyrcus - Another Phrase (EP)




Stil (Spielzeit): Metalcore/Alternative/Punk/NuMetal (16:20)
Label/Vertrieb (VÖ): Eigenvertrieb (2006)
Bewertung: 6,5 bis 7 / 10
Link: http://www.cyrcus.com/site/index.php?id=1
http://www.myspace.com/cyrcus
CYRCUS (ich spare mir alle Gags à la „Manege frei für…“ etc) aus NRW legen mit „Another Phrase“ ihr erstes Lebenszeichen nach dem 2005er Debüt  „Nu Entertainment“ vor. Und dieses (in Form einer Vier-Track-EP) strotzt auch nur so voller Lebensenergie. Nicht unbedingt vor Individualität, aber welche Bands können das auch schon von sich behaupten?
In diesen vier Songs mischt der Vierer modernen Metalcore (aber nicht zu brutal) mit Alternative und Punkrock. Der Opener erinnert mit seinem stampfendem Schlagzeug, den typischen Gitarrenrhythmen und dem Wechsel zwischen Geschrei und Gesang an die poppige Seite von KILLSWITCH ENGAGE, während „Pain Walks In“ zu den bereits vorhandenen Zutaten noch etwas NuMetal bzw. Alternative Metal hinzufügt. Und bei „Song Of A Desperate Man“ verlässt man dann den eingeschlagenen Pfad noch weiter und geht in Richtung Alternative/Punkrock.
Technisch gesehen ist diese EP richtig was für´s Ohr. Der Sound ist klasse, sowohl Sänger (der wohl erst seit dieser EP dabei ist) als auch Schreier machen ihren Job hervorragend und musikalisch wird auch genug geboten, um den Hörer interessiert zu halten. Der letzte Song der EP wartet mit einem ziemlich mächtigem Chorus auf, einige Songs bieten auch noch genügend Futter für die verhinderten Kampfsportler im Pitt und auch das Songwriting geht vollkommen in Ordnung. Kurz: Die vier Songs machen richtig Spaß! Auch wenn hier nicht neues auszumachen ist, finde ich die Mischung sehr gelungen, da hier niemand irgendwelche Scheuklappen zu tragen scheint und CYRCUS anscheinend alles was sie mögen in einen großen Topf werfen, kräftig umrühren und dann nochmal etwas hochköcheln. Wenn sie es hinbekommen würden, auf Albumlänge weiter in diese Richtung zu gehen, anstatt sich lediglich auf ein, zwei Spielarten festzulegen, könnte das eine richtig spannende Angelegenheit werden. Wahrscheinlich gibt es sofort wieder Menschen die davon sprechen, dass sie sich mit diesem Stilmix „zwischen die Stühle setzen“ oder „sich an zu vielen Fronten anbiedern“, aber das halte ich für unberechtigt. Man hört ihnen einfach an, in welcher Zeit sie Musik machen („My Way“ wäre vor ein paar Jahren eventuell noch in die NuMetal-Ecke gestellt worden) und welche Bands sie selber mögen. Und daran kann ja nichts schlechtes sein. Ist mir wesentlich lieber, als die Bands, die sich lediglich einem einzigen Sound hingeben.