Dog Eat Dog - Walk With Me


Review

Stil (Spielzeit): Crossover (41:06)
Label/Vertrieb (VÖ): Wanted Records/SonyBMG (26.05.06)
Bewertung: Jump da fuck up! (8/10)
Link: www.dogeatdog.com

Was bin ich jedes Mal abgegangen zu Songs wie „No Fronts", „Who's The King", „Isms" oder „Big Wheel"! Mitte der Neunziger waren DOG EAT DOG eine der angesagtesten Bands im sich entwickelnden Crossover überhaupt, bevor es nach ihrem dritten und letzten Album „Amped" sehr ruhig um die Kapelle aus New Jersey wurde, die ihren ganz eigenen Sound zwischen Rock und Rap erschaffte, anderen Bands des noch jungen Genres stets um einige Saxophonlängen an Kreativität und Hitpotential voraus. Geschäftliche Probleme zogen den Drop durch die Plattenfirma Roadrunner nach sich, und obwohl man sich den Arsch abtourte, blieben neue Angebote aus. Die Folge waren Nebenprojekte wie ALL BORO KINGS oder LOWBUZ, für DOG EAT DOG selbst hingegen sah es finster und nicht danach aus, als würde die Band zu neuem Leben erwachen.

Dann kam es doch noch anders, denn das deutsche Label Vibra klingelte an, und plötzlich fand man sich im Studio, um Demos für das vierte Scheibchen aufzunehmen! Nach sechs Jahren endlich „Walk With Me" in den Händen zu halten ist für mich dann auch so etwas wie ein unverhoffter Feiertag - denn zu meiner Freude hat sich nicht viel am Sound meiner Lieblings-Sommer-„Jump-Rocker" verändert, denn genau wie „Amped" ist das Album schön abwechslungsreich, extrem rockig, herrlich gutlaunig und somit absolut partytauglich geworden. Und das alles inklusive den geliebten mehrkehligen Refrains und Bläser-Tätääs!

Mit Claus Grabke als Ex-THUMB und ALTERNATIVE ALLSTARS-Sänger hätte man keinen geeigneteren Crossover-Veteran als Produzenten finden können. War der Klang seiner letzten eigenen Scheibe noch ein wenig kraftlos, so pumpt und funkt es auf „Walk With Me" an allen Ecken und Enden. Ideenreich ist das richtige Wort für den heutigen DOG EAT DOG-Mix aus Abgeh-Rockern („M.I.L.F"), Kopfnicker-Jump-Songs („All Night"), launig-poppigen Sing-Alongs (bei „Undivided" unterstützt DIE HAPPYS Marta im Refrain) und Ragga- sowie Percussion-Sounds wie beim absoluten Album-Hit „ESB", auf dem auch DR. RING DING am Mic steht. Wie schon bei "Amped" klingt die Band insgesamt nicht mehr ganz so stürmisch wie in den ersten Jahren, dafür jedoch eine Ecke detailbedachter und breiter gefächert.

Einmal mehr haben DOG EAT DOG die Crossover-Scheibe für den Sommer (nicht nur wegen des Motto-Songs „Summertime") aufgenommen, und nach dieser langen Auszeit bin ich wirklich einfach nur glücklich, dass die Jungs wieder dermaßen fett am Start sind. Oder um es kurz und mit dem Namen des zweiten Tracks auszudrücken: Hell Yeah!