Bullet For My Valentine - Bullet For My Valentine (EP)

Review

Stil (Spielzeit): Emo/Posthardcore (18:10)
Label/Vertrieb (VÖ): Gun/BMG (25.04.05)
Bewertung: Schönes Ding!
Link: www.bulletformyvalentine.de

Zur richtigen Stunde auf's richtige Pferd setzen: Alles mischen, was der Wieauchimmer-Core-Bereich zu bieten hat und ab dafür. So klingen die vier Jungs aus Wales, die bereits im Vorprogramm von Chimaira den Knüppel aus dem Sack ließen. Verkauft sich sicherlich wie geschnitten Brot, dieses Debüt, und bevor Ihr mich missversteht: Auch ich sitze mit dickem Grinsen in der Fresse vor dem Hammer-Track „Just Another Star", der einfach alles bietet, was einen guten Song des Metal-/Posthardcore-Genres ausmacht.

Ich spreche von treibenden Beats, einem melodisch-hymnenhaften Refrain, zurückgenommenen Zwischenteil, Breakdown, Melodienüberschuss, herzerweichendem Gesang und feurigen Screams zu ebensolchen Riffs. Das schaffen die ersten vier Tracks fast ebenfalls und das scheinbar mühelos. Bullet For My Valentine beziehen sich wie ihre etwas seichter klingenden Landes- und Schubladenkollegen Funeral For A Friend auf Bands wie Metallica, Testament oder Iron Maiden, was musikalische Einflüsse anbelangt. So wartet „Hand Of Blood" mit einem astreinen Klassik-Metalsolo auf und doppelläufige Gitarrenarbeit findet sich in allen Songs.

Dass sich der neue Hype (die Band wird momentan wie blöd promotet) dabei die Frage gefallen lassen muss, wie viel Kalkül da mit im Spiel ist - unvermeidbar. Ein wenig mehr Eigenständigkeit hätte dem Scheibchen nämlich ganz gut getan. Sehen wir's mal als Makel des Moments und warten auf's richtige Full-Length, das dann hoffentlich auch die nötige Prise Unangepasstheit liefert.