Within The Ruins - Black Heart

Within The Ruins - Black Heart
    Technisch angehauchter Deathcore

    Label: eOne / SPV
    VÖ: 27.11.2020
    Bewertung:7/10

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Viele Jahre ist es her, dass auf BurnYourEars eine Review zu den amerikanischen Core-Jüngern von WITHIN THE RUINS gepostet wurde. Zuletzt hatte unser (ehemaliger) Redakteur Kai dem 2010er Album "Invade“ eine Empfehlung ausgesprochen. Seitdem ist viel passiert: Mit "Elite“ und "Halfway Human“ haben sich WITHIN THE RUINS einen festen Platz in der amerikanischen Metalcore-Szene erspielt, während Tourneen mit den Größten ihrer Gattung inzwischen zur Tagesordnung zählen. Entsprechend ist es an der Zeit, beim neuen Album "Black Heart“ wieder einmal ein Ohr zu riskieren!

Dabei hat sich an der Grundrezeptur nicht viel getan. WITHIN THE RUINS bedienen sich desselben groovig-brutalen Deathcore-Fundaments ihrer Kollegen, verfeinern dieses aber mit einer gehörigen Portion technischen Gefrickels und Experimentierfreude. So strotzt "Black Heart“ nur so vor walzenden Moshbrettern ("Deliverance“), welche von hymnischen Mitsingrefrains (“Devil In Me“, "Domination“) konterkariert werden.

"Black Heart" knallt ordentlich

Strukturell lässt sich den Amerikanern somit nur wenig vorwerfen. Das Songmaterial knallt, die Riffs sitzen und dank der klaren Zweiteilung des Albums – jede Hälfte besteht aus vier "vollwertigen“ Stücken und einem Instrumentaltrack – ist auch für ausreichenden Flow gesorgt. Und dennoch will es für "Black Heart“ nicht zu einer Empfehlung reichen.

Denn wie es schon die bewusst stereotypisch gehaltene Beschreibung der Musik andeutet, fehlen WITHIN THE RUINS echte Highlights. "Black Heart“ walzt und holzt vor sich hin, lässt den häufig zitierten Mehrwert allerdings vermissen. Die oft allzu technischen Anleihen und inflationären Soli von Bandkopf Joe Cocchi sorgen zwar für eine gewissen Eigenheit, welche auf Dauer aber mehr nervt als wirklich zum Genuss beiträgt.

Überladen und unfokussiert

Entsprechend wirkt die Musik auf "Black Heart“ häufig ebenso überladen wie das Artwork, ohne dem Hörenden jedoch ein Gefühl der Sinnhaftigkeit zu geben. So bleibt der Verdacht, dass mit einer fokussierteren und reduzierteren Herangehensweise mehr drin gewesen wäre. Qualität hat die Scheibe dennoch und Fans des Genres werden über die Kritikpunkte in dieser Review nur lachen können. Aber Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden.

Tracklist

  1. Domination
  2. Deliverance
  3. Black Heart
  4. Open Wounds
  5. Eighty Sixed
  6. Devil In Me
  7. Hollow
  8. Outsider
  9. Rckless
  10. Ataxia V