Killswitch Engage - s/t


Review

Stil (VÖ): Metalcore (25.01.05)
Label/Vertrieb: Roadrunner Records/Universal
Bewertung: Tolles Re-Release einer schon immer starken Band


Link: http://www.killswitchengage.com

Killswitch Engage 2000: Roher, spontaner, unverbrauchter. Das durch Roadrunner neuveröffentlichte Debutalbum „Killswitch Engage“ zeigt wie die damals noch zu viert agierende Band (Adam Dutkiewicz spielte hauptsächlich Drums) zu den Anführern der Metalcore-Bewegung wurde. Die Spielweise war zu Anfangszeiten grob die gleiche wie sie heute Millionen von Fans weltweit lieben und deren Trademarks dutzende Knüppel-Combos noch kopieren sollten.

Im Unterschied merkt man an den Wurzeln, dass das Songwriting damals einen Zacken härter und frischer war: Songs wie „Vide Infra“ oder „Irreversal“ lassen den Hörer regelrecht die Aufbruchstimmung in der amerikanischen Hardcore/Metal-Szene spüren. Näher an „Alive Or Just Breathing“ als an dem Chartstürmer „The End Of Heartache“ reißen die 9 Tracks mit göteborgscher Technik und der Brutalität des Hardcore Genregrenzen auf, wodurch die Welt der harten Musikkost toleranter und (zum Glück aller) wieder impulsiver wurde.

Vor allem begeistert die Spontaneität, die Killswitch Engage beim letzten Album etwas abhanden gekommen scheint. Ex-Brüllwürfel Jesse David Leach schreit sich herzhaft die Seele aus dem Leib, weiß auch mit schönen Melodien zu glänzen, aber im Gegensatz zu heute basierte nicht jeder Song auf der Strophe-hart-Refrain-melodisch-Formel. Stattdessen wird auf dem Erstwerk noch gerne Mal das Gaspedal in Richtung Death Metal durchgedrückt. Herrlich!

Für den Re-Release wurde das selbstbetitelte Debutalbum von Multi-Talent Adam Dutkiewicz noch einmal neu gemixt und gemastert. Als Bonushäppchen für KSE-Fans finden sich on top noch vier Songs ihres Demos von 1999 auf dieser Scheibe wieder. Doch eigentlich reicht das durchweg gute Songmaterial allein schon als Kaufgrund. Also, dicke Empfehlung an alle Metalcore-Fans, die dieses authentische Frühwerk noch nicht besitzen!