Månegarm – Vargstenen




Stil (Spielzeit): Viking Metal (51:19)
Label/Vertrieb (VÖ): Black Lodge/Rough Trade (04.05.07)
Bewertung: 7/10
Link: http://www.manegarm.com

Schöne Grüße aus Schweden! Auf schwedisch natürlich! Mit MANEGARM reiht sich eine weitere Band in die mittlerweile schon größere Riege von relativ populären Folk-Viking-Metallern ein. Die Skandinavier um den Sänger und Drummer Erik kommen vor über zehn Jahren auf die Idee, für sich selbst und andere Leute rauen, nordischen Metal zu erschaffen. In ihren Anfängen setzen MANEGARM ihre Ansprüche noch sehr puristisch um. Auch wenn schon damals Folkelemente in ihre Musik einfließen, klingen die ersten Ergebnisse schon eher nach klassisch nordischem Black Metal.

Aber hier geht es um etwas anderes. Natürlich haben MANEGARM keine Kehrtwende gemacht und sich dem Jazz gewidmet, aber auf ihrem neuen Album „Vargstenen“ kommen doch öfter auch folkloristische Momente vor, die aus flotten Geigenmelodien oder akustischen Arrangements bestehen.

Also, Rüstung raus, Helm aufziehen, ins Horn geblasen und los geht’s! Nach kurz anschwellender Einstimmung auf das Gemetzel legen die Schweden los. In „Ur själslig död“ legt die Knüppelbande schon ihr ganzes Gewicht in die Waagschale, um ihr Können in allen Variationen zu präsentieren. Schmissige Fidel-Töne paaren sich mit bierseligem Gröl-Gesang oder rauem Shouting. Interessanterweise gibt es gleich am Anfang schon einige Breaks. Vom Up-Tempo-Kracher zu akustischer Gemütlichkeit mit weiblichen Vocals, gibt’s kurz darauf wieder voll einen auf die Glocke! Die Überraschung ist gelungen, doch ob es nicht ein bisschen zu viel auf einmal ist?!
Im vierten Track wähnt man sich am Lagerfeuer sitzend, verträumt in sein Met-Horn starrend, begleitet von einer Akustikgitarre und echtem Hand-Getrommel (zumindest klingt es so). Eine solche Stilvariante legt einen Vergleich mit FINNTROLL nahe, wobei diese zur Zeit eher düsterer durch die Wälder rumpeln.
Das achte Stück „I underjorden“ ist noch mal ein echter Nackenbrecher, wo die Zigeuner-Geige ihr bestes gibt. Außerdem findet man auch gelegentlich diverse Flötentöne vor, die den naturverbundenen Folk-Touch unterstreichen. Da man bei den letzten Tracks der Scheibe durchaus ins Schwitzen geraten könnte, schließen die Schweden mit einem lockeren Liedchen, das fast von einer Gottesdienst-Band stammen könnte ;-) (obwohl, so weit wollen wir dann doch nicht gehen...).

Auch wenn wir MANEGARM jetzt keineswegs als Prog-Frickel-Kapelle beschreiben sollten, versuchen sie doch immer wieder in ihren Stücken Brüche einzuschieben. Dieses Merkmal bringt zwar Abwechslung, was das Zuhören an manchen Stellen aber nicht gerade vereinfacht. Ähnliche nordische Wikinger-Truppen wie ENSIFERUM oder die schon erwähnten FINNTROLL kommen aus der gleichen Ecke, wobei ich den etwas ruppigeren Sound dann noch mit KORPIKLAANI vergleichen würde. Alles in allem ein vielfältiges Werk, das gerade dadurch ein kleines bisschen an Eingängigkeit einbüßt, was aber den Gesamteindruck von „Vargstenen“ nicht allzu negativ beeinflusst. Denn wie schon Deutschlands „beste Band der Welt“ einst sagte: „Jag älskar sverige!“