SorgSvart –ViKingTid Og AnArki


Stil (Spielzeit): Pagan Black Viking Metal (59:59)
Label/Vertrieb (VÖ): Einheit Produktionen / Soulfood (20.03.08)
Bewertung: 7,5 / 10
Link: www.sorgsvart.net

Muss man den schwarzen Sorg noch vorstellen? Sein Debüt „Fortapt Fra Verden I Vakkert Selvmord“ hat untergründig ja mal wie ein Bombe eingeschlagen. Und „ViKingTid Og AnArki“ toppt das noch mal. Die Stücke sind im Alleingang zwischen 2002 und 07 entstanden.

Was der Multiinstrumentalist „Norsk AnArkistisk Svart Metall“ nennt, ist eine besonders pathetisch-majästetitische Variante des schwarz-paganen Viking Metals. So gibt’s also viel schwarze Berserker-Raserei, fröhliche Hoch-die-Hörner-Melodey, Renaissance-Akustik à la BLACKMORE’S NIGHT, mächtige Chöre von der Ruderbank und so manch anderen, zumeist folkloristischen Schnickschnack: Sorg bringt diverse norwegische Flöten an den Start, Sorg maultrommelt, Sorg räubert wie Sau auf FINNTROLLS finsterstem Album „Visor om Slutet“ und was weiß ich nicht alles.

Es ist im Prinzip alles drin und dran, was das schwarze wie heidnische Herz begehrt; und das zumeist auf beachtlichem Niveau. Ich sollte begeistert sein. Bin ich aber nicht. Allenfalls sehr „angetan“. In den Details zündet es nämlich nicht immer: der ein oder andere Chor kommt mit dezenten „Smørebrød, Smørebrød, Rømm-Pømm-Pømm-Pømm“ – Appeal daher (dann wird’s schwierig, sich das Grinsen zu verkneifen); das Keyboard zerpfeift mit extrem synthetischen Klangfarben so manches mal die geilen folkig-melodiösen Tonfolgen … ein echter Atmosphärenkiller (z.B. bei der Hammernummer KråkAviso); und die Stromgitarre könnte auch gern etwas strammer abgemischt sein.

Diese Mängel sind gemessen an den vielen Spezereien kein Drama, aber sie schwächen ein prinzipiell großartiges Album, das mit einer Unzahl feiner und feinster Melodien und Ideen daherkommt, unnötig. --- Sicher ist, für den der Sorg kennt, dass er seinen musikalisch-anarchistischen Gelüsten mit dem (gewohnt schrägen) skandinavischen Humor eine Prise Ironie beigeben wollte (was ja auch schon der Albumtitel nahe legt). Das hat denn zwar wunderbar geklappt, ändert aber nichts daran, dass darunter der Gesamteindruck leidet. Statt 9 Punkten gibt’s dann nur 7,5. Schade. Der Jung aus Hagland könnte ein Superstar sein, aber er will nicht.

Ich neige mein schütteres Haupt.

Mehr Pagan / Viking Metal Reviews