Fimbulvet – Kriegerwahn



Stil (Spielzeit): Pagan Metal (29:31)
Label/Vertrieb (VÖ): Nocturnal Empire (bereits erschienen)
Bewertung: 7/10
Link: www.fimbulvet.com


Pagan Metal gehört wohl zu einer der schwammigsten Bezeichnungen, die der Metalszene bekannt sind. Da gibt es richtige Partymusik, die einem die gute Laune quasi ins Gesicht drückt, dann fast schon depressiven, naturverbundenen Black Metal mit Folk Elementen. Man muss sich jede Band ersteinmal anhören, bevor man weiß, wie die Musik von dieser klingt. Wahrscheinlich liegt es gerade an dieser Vielschichtigkeit, dass es schon seit längerer Zeit einen Boom in dieser Musikrichtung gibt (man sehe sich dafür nur einmal die vielen sehr guten deutschen Bands an wie zum Beispiel RIGER, MENHIR, MINAS MORGUL…).

FIMBULVET, die bereits in den letzten Jahren mit einigen richtig guten Alben auf sich aufmerksam machten, sind auf dem besten Weg auch in einem Rutsch mit den oben genannten Bands genannt zu werden.

Ihr aktuelles Album “Kriegerwahn“ zeigt eindrucksvoll, wie man heftigstes Black Metal Gekreische, Folkige Gesangsparts und akustische Gitarrenriffs mit E-Gitarrengeschreddere stimmig kombinieren kann. „Kriegerwahn“ beginnt mit einem kurzen Gitarrenvorspiel, dass dann nahtlos in ein Black Metal Riff übergeht. Schon bald hört man, dass es sich hierbei nicht um Party-Pagan-Metal handelt, sondern um ernste, dunklere Musik, denn die Texte handeln weniger vom "Mettrinken" als von der Natur und diversen Schlachten. Der Sänger schont dabei seine Stimmbänder nicht. Die ersten Minuten erinnern vielmehr an VARGSANG, doch dann beginnt der folkige, klare Gesang. Immer, wenn dieser auf „Kriegerwahn“ aufkommt, habe ich das Gefühl, der musikalischen Perfektion zu begegnen. Die Melodie des Gesanges, zusammen mit der der Gitarren harmoniert einfach so gut, dass es fast unmöglich ist, von diesen Passagen keine Ohrwürmer zu bekommen. Hin und wieder sind auch wunderschöne, gegenläufige „Gitarrenduette“ zu hören, was zeigt, dass die Jungs genau wissen, wie sie zu spielen haben. Hinzu kommt die Abwechslung im Rhythmus, die sehr gut in die Lieder integriet wurde.

Leider dauert das Album nur eine knappe halbe Stunde. Also ich persönlich hätte mich gefreut, wenn noch ein paar Lieder zu hören gewesen wären. Da hätte ich lieber etwas mehr Wartezeit in Kauf genommen (das letzte Album FIMBULVETs ist von 2008), hätte dafür aber etwas mehr Spielzeit. Dennoch haben die Thüringer es geschafft, das Album in sich schlüssig zu gestalten. Es hat einen klar definierten Anfang, einen Höhepunkt in der Mitte und ein klar als Ende definiertes Lied. Insgesamt sind die vier Tracks also gut aufeinander abgestimmt.

Da ich jedoch denke, dass die Musik FIMBULVETs nicht absolut zeitlos, und die kurze Spielzeit nicht wegzuschweigen ist, hab ich ein paar Punkte abgezogen.

 

Abschließend ist noch zu vermerken, dass „Kriegerwahn“ ein sehr gutes Album ist, das gerade Freunde des Black Metals und des härteren Pagan Metals zusprechen sollte, die auf richtig gute folkige Klänge stehen und elektronische Elemente im Metal verachten.

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