Adorned Brood - Hiltia & Wigand (Dpl.-CD : Re-Release)


Stil (Spielzeit): Pagan Metal ( 57:25 +58:56)
Label/Vertrieb (VÖ): Black Bards / Alive (05.09.08)
Bewertung: (ohne Bewertung)
Link: http://www.adornedbrood.de/

Seit Anfang der 90er gehören ADORNED BROOD zur Speerspitze des deutschen Pagan Metals. Und die auf Folter Records erschienenen und auf jeweils 1000 Exemplare limitierten ersten beiden Full Length Alben sind mittlerweile gesuchte Sammlerstücke. Ach, was lacht da das Heidenherz, dass Black Bards zum 15jährigen „Hiltia“ & „Wigand“ als Doppel-CD raushaut --- angefettet um einige Videos und einer Preview auf das im November erscheinende Album „Noor“ (Sons of the Damned).

Fangen wir mal mit letzterem an: S.o.t.D. ist definitiv nach der völlig misslungenen „Heldentat“ von 2006 ein Schritt in die richtige Richtung, nämlich zurück zu „Erdenkraft“, aber eher noch: zu den Ursprüngen „Hilitia“ und „Wigand“. Statt teutschen Mittelalter-Narreteien a là SCHANDMAUL oder SUBWAY TO SALLY wird’s auf „Noor“ wohl wieder echten Heidenstahl zu schmecken geben. Das war auch das Erfolgsrezept auf „Hiltia“ (96) und „Wigand“ (98): angeschwärztes Material unter massivem Folk-Einfluss: Akustik-Gitarren, Flötentöne, treibend-epische Gitarren- und Bassläufe, durchbrechen immer wieder erfolgreich Soundmauern aus deathigem und schwarzem Geschredder / Gesang. Der Sound ist dem damaligen Status der Band gemäß; das digitale Remastering verunreinigt den Old-School-Charakter zum Glück nur unwesentlich.

In Fragen der Kompositionslehre halte ich persönlich zwar Bands wie ALKONOST oder METSATÖLL den Grevenbroichern für gnadenlos überlegen, aber dennoch schaffen es Tracks wie „Wapen“, „Wigand“ oder „Zeichen von Zauberkraft“ schön rüden Metal mit folkigen Harmonien zu mehr oder weniger authentischen Atmosphären zu verknüpfen, die das (Früh-) Mittelalter ohne falsches Pathos zu transportieren vermögen. Selbst das schwächere „Hiltia“ käme bei mir noch auf sehr stattliche 7 Punkte.
Schön an ADORNED BROOD: Abgesehen vom jüngsten Totalausfall „Heldentat“, lassen sich wunderbar die Fortschritte beobachten, die die Musiker im Laufe der Jahre haben machen könnnen. Diese (Wieder-)Veröffentlichung ist sicher --gerade angesichts der sehr „truen“ Produktion-- sicher eher für echte Fans des Genres und vor allem der Band spannend, aber auch Queereinsteiger sind mit dieser Doppel-CD herzlich eingeladen, die Anfänge einer der deutschen Top-3 Pagan Metal Bands (neben EQUILIBRIUM und dem MENHIR-Umfeld) zu beobachten…Mein Dank an Black Bards…