Witherfall – A Prelude To Sorrow Tipp

Witherfall – A Prelude To Sorrow
    Heavy Progressive Metal

    Label: Century Media Records
    VÖ: 2.11.2018
    Bewertung:9/10

    Witherfall Homepage


WITHERFALL befinden sich auf der Überholspur: Erst letztes Jahr veröffentlichten die Kalifornier mit „Nocturnes And Requiems“ in Eigenregie ihr Debütalbum. Mittlerweile steht die 2013 gegründete Heavy- / Power- / Progressive-Metal-Band bei Century Media unter Vertrag und schiebt gleich die nächste Platte nach: „A Prelude To Sorrow“ heißt das gute Stück und stellt einmal mehr die musikalische Vielseitigkeit und Durchschlagskraft des Quintetts unter Beweis, das die Genre-Konkurrenz locker abhängt.

Nach dem stimmungsvollen, titelgebenden Intro gehen WITHERFALL mit „We Are Nothing“ gleich in die Vollen: Ein schwerer, stampfender Grundrhythmus, kraftvolle Vocals von Joseph Michael, der das gesamte Repertoire von höchsten Stimmlagen bis zu düsterem Gefauche beherrscht, sowie ein epischer Refrain machen den Song zu einem ersten Highlight. Plötzlich wird das Tempo merklich gedrosselt, der Song verliert sich nachdenklich-träumerisch in Akustik-Melodien, bevor er nach einiger Zeit wieder zu der anfänglichen Stilistik zurückkehrt.

WITHERFALL legen pure musikalische Variabilität an den Tag und schreiben Songs, die verschiedene Motive und Stimmungen zu einem Gesamtkunstwerk vereinen. Dabei ist die Band sowohl in der Lage, ausufernde Epen abzuliefern („We Are Nothing“, „Vinatge“), als auch kurze und prägnante Songs zu schreiben („Ode To Despair“).

Emotionaler Progressive Metal mit Power-Einflüssen

Ob verschachtelt-progressive Arrangements, rasend schnelle Parts, walzende Midtempo-Brecher mit Power-Metal-Elementen oder rein akustische Harmonien („Maridian’s Visitation“, „The Call“) – WITHERFALL bedienen eine beeindruckende Bandbreite.
Die Platte ist allerdings bei aller Spielfreude alles andere als Gute-Laune-Metal, das lassen die Songtitel bereits erahnen. Denn über allem schwebt Melancholie und Verzweiflung: WITHERFALL verarbeiten mit „A Prelude To Sorrow“ wie bereits auf dem Erstling ihre Trauer über den Tod ihres 2016 verstorbenen Drummers Adam Paul Sagan. So ist der Albumtitel abgeleitet von den Initialen des toten Freundes und die Songtexte reflektieren in erster Linie dunkle und trübsinnige Gemütslagen.

Dennoch präsentiert uns die Band mit ihrem Zweitwerk kein ausschließlich deprimierendes Album. Dafür legt sie viel zu viel Energie, Komplexität und Kreativität an den Tag, die Songs sind mitreißend und einige Melodieführungen klingen eher hoffnungsvoll als verzweifelt.
Unterstrichen wird das überragende und bis ins letzte Detail ausgefeilte Songwriting von einer druckvoll-warmen Produktion und mächtigem Sound – die Band macht Musik mit Herzblut und Disziplin, das hört man der Scheibe zu jeder Minute an.

WITHERFALL haben beeindruckend nachgelegt und es klingt so, als würden sie noch eine ganze Weile auf der Überholspur fahren. Uns soll’s recht sein!

Witherfall 2018

Tracklist von "A Prelude To Sorrow" 

1. A Prelude To Sorrow
2. We Are Nothing 
3. Moment Of Silence 
4. Communion Of The Wicked 
5. Maridian’s Visitation 
6. Shadows
7. Ode To Despair 
8. The Call 
9. Vintage 
10. Epilogue

WITHERFALL sind:
Anthony Crawford - Bass
Jake Dreyer - Guitars
Joseph Michael - Vocals/Keyboards
Fili Bibiano - Guitar
Steve Bolognese- Drums

Andreas

Stile: Black-, (Melodic-)Death-, Epic-, Heavy-, Power-, Thrash-Metal

Bands: Amon Amarth, Accept, Atlantean Kodex, Bolt Thrower, Power Trip, Primordial, Sulphur Aeon, Summoning

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