Magellan - Symphony For A Misanthrope




Stil (Spielzeit): Prog (46:57)
Label/Vertrieb (VÖ): InsideOut Music/SPV (18.04.2005)
Bewertung: Anspruchsvoll und trotzdem eingängig
Link: http://www.magellanweb.com
Die Brüder Trent und Wayne Gardner stellen mit Symphony For A Misanthrope das sechste Album ihrer gemeinsamen Band Magellan vor. Dabei mischen sie progressive Elemente mit harten Metal-Einschüben  und orchestralen Parts. Dabei ist die Musik der beiden Amerikaner für Prog-Verhältnisse ungewöhnlich eingängig, ohne ins Triviale abzugleiten.

Der Instrumental-Opener Symphonette beginnt mit bombastischen Streicherarrangements und wieselflinken Keyboards und hat fast etwas von einem Filmsoundtrack. Dagegen beginnt Why Water Weeds? Mit einer “typischen” Prog Passage mit parallelen Schlagzeug- und Gitarrenläufen. Beim Gesang fällt am ehesten auf, dass nichts auffällt. Das ist bei Bisschen zu unspektakulär geraten. Das kann man von der instrumentalen Umsetzung allerdings nichts sagen. Magellan gelingt das Kunststück Songs zu schreiben, bei denen man zwar einerseits vom ersten Augenblick an mitwippen kann ohne in Sachen Komplexität einen Fußbreit nachzugeben. Wisdom beginnt mit einem akustischen Gitarrenpart, der mit den einsetzen tiefen Pianopart einen düsteren Touch erhält. Auch der ruhige Streicherdominierte Chorus lässt den Hörer in einer melancholischen Stimmung zurück. Ganz anders das gut achtzehnminütige  Cranium Reef Suite, das eigentlich anfangs fast mit einer Gute-Laune-Melodie aus den Boxen plätschert. Nach einigen Minuten fängt das Stück dann aber richtig an zu rocken und ist nicht nur aufgrund der Länge das Herzstück des Albums. Pianissimo Intermission ist eine reines Klavierstück und lockert die Stimmung kurzfristig noch mal auf, bevor mit Doctor Condoctor ein Stück kommt, das mich zumindest instrumental stark an Rush bzw. Genisis erinnert. Den Abschluß macht Every Bullet Needs Blood, bei dem auch die Gesangslinien deutlich anspruchvoller sind, als auf dem Rest des Albums. Das Stück, das insgesamt eines der härtesten des ganzen Albums ist, rundet den Eindruck gut ab.

Magellan zeigen mit Symphony For A Misanthrope, dass Prog nicht unbedingt zehn Durchläufe benötigen muß um zu zünden. Prog-Puristen mag das bitter aufstoßen, aber tolerante Freunde anspruchsvoller Musik werden an diesem Album ihre Freude haben.

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