New Found Glory - Catalyst


Review

 

Kritisch ambitionierten oder gar politischen Punk darf man von New Found Glory nicht erwarten, das ist bekannt. Doch wer hat eigentlich gesagt, dass Musik immer kritisch sein muss? Betrachtet man NFG losgelöst von solcherlei Ansprüchen, wird man mit „Catalyst" (Geffen/Universal) seine Freude haben.
Sieht man einmal von dem herausstechend rüden Intro ab (ich dachte schon, die fünf Amis würden jetzt Knüppel-Punk spielen), wird der Melody-Punk Marke Blink 182 oder Good Charlotte niemandem wehtun - und vielleicht auch niemanden wirklich umhauen oder überraschen. Das Bubblegum-Flair zieht sich quer durch das gesamte Album, dessen Texte in erster Linie von den Wirrnissen der Liebe handeln. Schnelle Strophen, poppig-getragene Refrains („All Downhill From Here" oder „Truth Of My Youth" sind typische Songs) und Akkordfolgen, die sich liebevoll um die Ohren schmiegen - das alles reicht vollkommen, um gute Laune und (College-)Partystimmung zu verbreiten. Die mit Streichern unterlegte Ballade „I Don't Wanna Know" ist so dicht am Klischee gebaut, dass es schon fast belustigt. Aber hey, der Track gehört mit zu meinen Lieblingssongs auf „Catalyst" - einem Album, dem man durchaus Seichtheit vorwerfen kann, und das trotz oder gerade wegen seiner Unbeschwertheit und überaus leichten Verdaulichkeit zu meinen "Laune-Platten" des Sommers zählt.