Deep Purple - In Concert 72 (2012 Mix)

Deep Purple - In Concert 72 (2012 Mix)
Kaum eine andere Rockband hat im Laufe ihrer Karriere so viele Livealben veröffentlicht wie DEEP PURPLE. Dabei haben alle Aufnahmen aus der Zeit mit Ritchie Blackmore einen hohen Unterhaltungswert, unter anderem auch "In Concert 72". Das Livealbum ist bereits 2012 als remasterte Version nur auf Vinyl wiederveröffentlicht worden. Nun folgt auch ein CD-Release des Mitschnittes aus London mit aufgebohrtem Sound.

Am 09.03.1972 stellten Ian Gillan, Ritchie Blackmore, Jon Lord, Roger Glover und Ian Paice im Paris Theatre in London ihr damals neues Album "Machine Head" vor. Bis auf "Strange Kind Of Woman" und "Lucille" stammten an diesem Abend, der von DJ John Peel moderiert wurde, alle Stücke von dem sechsten Studioalbum, das nur wenige Wochen nach dem Gig veröffentlicht wurde. Hörer kommen so in den Genuss taufrischer Liveversionen von "Highway Star", "Smoke On The Water" (zum ersten Mal live performt), "Lazy" und "Space Truckin'" (in einer über 20-minütigen, lockeren Jam-Version) - Klassiker, die jedem Rockfan ein Begriff sein sollten. Der Sound der Aufnahme ist gut, ob er eine wegweisende Verbesserung zum Original darstellt, kann ich jedoch nicht beurteilen. Man merkt natürlich, dass wir es mit einer über 40 Jahre alten Aufnahme zu tun haben, aber gerade das ist das Charmante daran. Dass DEEP PURPLE in dieser Besetzung eh eine Bank waren und nie wieder so gut werden sollten, sollte eh klar sein.

Auf der Neuauflage von "In Concert 72", die neben der Zugabe "Lucille" auch "Maybe I'm A Leo" in einer Soundcheck-Version als Bonus enthält, wurden die Songs des Abends zum ersten Mal in die richtige Reihenfolge gebracht, außerdem sind erstmals alle Ansagen enthalten. Die mit einem 12-seitigen Booklet ausgestattete Livescheibe mit remastertem Sound dürfte am Ehesten für DEEP PURPLE-Fanatiker geeignet sein, die die Vinyl-Ausgabe von 2012 noch nicht besitzen und/oder denen das Album generell noch fehlt. Gelegenheitshörer werden eher zum Standard "Made In Japan" (ebenfalls jüngst als Neuauflage erschienen) greifen, falsch kann man aber trotz der Unzahl an PURPLE-Livemitschnitten aber auch mit "In Concert 72" nichts.