Steel Panther - Lower The Bar

Steel Panther - Lower The Bar

"Lower The Bar" bedeutet so viel wie "Hürden abbauen" oder "Grenzen einreißen". Auf STEEL PANTHER bezogen heißt das wohl, dass die Grenzen des schlechten Geschmacks mit Album Nummer vier noch schneller fallen. Doch kann eine Band, die seit ihrem ersten Album von Pussys, Sex, Party, Sex, Pussys, Ärschen, Titten, Sex, Blowjobs, Party und Sex singt, wirklich noch tiefer sinken?

Natürlich nicht. Denn Sänger Michael Starr, Gitarrist Satchel, Bassist Lexxi Foxx und Drummer Stix Zadinia verstehen ihr Handwerk seit ihrem legendären Debüt "Feel The Steel" ganz vortrefflich. Die schlüpfrigste Sleaze Rock-Band der Welt, die auf ihren bisherigen Longplayern teils bessere Rock-Hits geschrieben hat als Achtziger-Legenden in ihrer Blütezeit, macht auch auf "Lower The Bar" genauso weiter wie auf "All You Can Eat".

Sleazy, sexy, cheesy: STEEL PANTHER da machen weiter, wo sie aufgehört haben

Mit "Goin' In The Back Door" liefert der Panther zu Beginn dann auch gleich eine hochmelodischen Nummer mit feinen Leads und Soli ab, bei dem höchstens der Chorus einen Tick zu unspektakulär ausgefallen ist. "Anything Goes" überrascht in den Strophen mit klebrigem Keyboard, führt ansonsten aber den bewährten und geliebten Kurs weiter. Mit dem pumpenden "Poontang Boomerang" liefert das Quartett dann einen eingängigen Hit ab, der wunderbar nach GUNS N' ROSES klingt, bevor "That's When You Came In" die einzige Ballade auf "Lower The Bar" darstellt. Bereits auf dem Akustikalbum "Live At Lexxi's Moms Garage" vorgestellt, weiß die Lagerfeuernummer auch in der Studioversion sehr zu gefallen.

Das bluesige "Wrong Side Of The Tracks (Out In Beverly Hills)" macht ebenfalls Laune, kann jedoch nicht ganz mit den ersten vier Nummern mithalten. Der nach vorne gehende Rocker "Pussy Ain't Free" zeigt STEEL PANTHER mit knackigen Gitarren und unwiderstehlicher Melodie dann wieder von ihrer besten Seite und ist eines der Highlights auf "Lower The Bar". Auch der relativ ruhige Ohrwurm "Wasted Too Much Time" kann durch hochmelodische Gitarren und einen großartigen Chorus Pluspunkte sammeln, während "I Got What You Want" mit dezent eingesetzten Keyboards und seinen durch Backing Vocals gestützten Refrain ein bisschen Zeit benötigt.

Richtig klasse ist dann am Schluss noch das CHEAP TRICK-Cover "She's Tight" mit Gastsänger Robin Zander, das STEEL PANTHER schön knackig darbieten, bevor "Lower The Bar" nach knapp 40 Minuten darauf wartet, wieder von vorne gehört zu werden.

Wer eingängigen Glam Rock mag, wird "Lower The Bar" lieben

So frisch wie auf dem Debüt klingen STEEL PANTHER auf "Lower The Bar" zwar nicht mehr, und mit "Now The Fun Starts" hat sich eine ziemlich dröge, verzichtbare Nummer in die Tracklist geschlichen, doch machen das Michael Starr, Satchel, Lexxi Foxx und Stix Zadinia mit abwechslungsreichem Songmaterial irgendwo zwischen MÖTLEY CRÜE, BON JOVI, GUNS N' ROSES und weiteren Achtziger-Heroen sowie einer kompromisslosen, professionellen Einstellung wieder wett.

Eine Produktion auf höchstem Niveau, Killermelodien, die wunderbaren Vocals von Michael Starr, Satchel als Sechssaiter, für den jede Glam Rock-Band ihre Seele verkauft hätte: STEEL PANTHER sind immer noch auf Kurs - selbst, wenn nicht jede Nummer ein Volltreffer ist und sich leichte Abnutzungserscheinungen erkennen lassen.

Trackliste

01. Goin' In The Back Door
02. Anything Goes
03. Poontang Boomerang
04. That's When You Came In
05. Wrong Side Of The Tracks [Out In Beverly Hills]
06. Now The Fun Starts
07. Pussy Ain't Free
08. Wasted Too Much Time
09. I Got What You Want
10. Walk Of Shame
11. She's Tight

Band

Michael Starr - Vocals
Satchel – Guitar
Lexxi Foxx – Bass
Stix Zadinia – Drums