Die Berliner setzen den Weg ihres selbstbetitelten Debütalbums grundsätzlich fort. So mischen sich auch auf "Onyx“ teils ausufernde Strukturen mit ungeschliffenen Vocals und wilden Gitarrenduellen. Dieses Mal allerdings mit deutlich erweiterter Farbpalette, denn VUG zeigen sich auf ihrem neuen Studioalbum ungemein variabel. Da darf Scholls Stimme in "Easy“ in bester Rock-Manier aus den Boxen preschen, nur um kurze Zeit später in der Ballade "On My Own“ wehmütig von Verlust und falschen Entscheidungen zu singen.
Vielfältiger Sound, klar produziert
Von einer falschen Entscheidung kann im Bezug auf die modernere Produktion von "Onyx“ allerdings keine Rede sein. Das klare Klangbild nimmt der Scheibe zwar eine Spur des propagierten Vintage-Sounds, lässt Plattenhighlight "Palace Of Sin“ dafür aber in seiner vollen Pracht zur Entfaltung kommen. Und wer mit soviel Herzblut und Leidenschaft zu Werke geht wie in "Tired Of“, muss sich auch nicht mehr in nostalgischen Schubladen verstecken.
Da fällt es auch nicht allzu sehr ins Gewicht, dass nicht jeder Song zu zünden versteht. Während "Blue Onyx“ aufgrund seines lockeren Intro-Charakters noch irgendwie Sinn macht, will das blasse "Grief“ auch nach mehrmaligen Umdrehungen nicht über seinen Status als Filler hinauswachsen. Egal, VUGs "Onyx“ gefällt so wie er ist und besitzt bei all seinen kleinen Fehlern einen rauen Charme, der zum wiederholten Einlegen nötigt. Frei nach Vug: „Something to fill the gap in your heart“.
Tracklist
- Blue Onyx
- Easy
- Tired Of
- On My Own
- Palace Of Sin
- Grief
- Inferno
- Todbringer