Shinedown - Us And Them




Stil (Spielzeit): Metal Rock  (48:57)

Label/Vertrieb (VÖ): Inkubator/Soulfood (16.06.06)

Bewertung: 7/10

Link: http://www.shinedown.com

Mit „Us And Them“ hauen uns die Florida-Rocker SHINEDOWN ihr zweites Album um die Ohren, und wer das Debüt „Leave A Whisper“ kennt, das übrigens in den US of A Platin Staus erlangte, wird verstehen, warum ich von „um die Ohren hauen“ rede. 

Nachdem SHINEDOWN 23 (!) Monate auf Tour waren gönnten sie sich erstmal einen Urlaub, der ganze 14 Tage andauerte. Dann juckte es Brent Smith – vocals, Jason Todd – guitar, Brad Stewart – bass und Barry Kerch an den drums schon wieder in den Fingern und sie schlossen sich ein um „Us And Them“ einzuspielen. Mit nichts sind sie ins Studio gegangen, haben 23 Songs geschrieben, 17 aufgenommen und die zwölf Besten für das Album herausgesucht. Punkt. So einfach kann das sein.

 „Us And Them“ ist nicht mehr ganz so eingängig wie der Vorgänger, kommt wesentlich rauer und aggressiver rüber und es bedurfte bei mir schon drei Durchläufe, um in dieses Album zu finden. Aber dann hat es im wahrsten Sinne des Wortes Klick gemacht. Die Songs sind sehr komplex, aber wenn man sie einmal in sein Ohr gelassen hat, setzen sie sich dort sofort fest. 
Vom Sound her klingen SHINEDOWN nach einer Mischung aus NICKELBACK meets FAITH NO MORE, ohne jedoch auch nur im Geringsten reine Kopien darzustellen. Ganz im Gegenteil, mit ihrem neuen Album haben sie ihre Eigenständigkeit noch mehr unterstrichen. 

Die einzelnen Tracks unterscheiden sich sehr voneinander, sind mal ruhig, mal aggressiv, haben durchgängig geile Refrains und Melodiebögen, sind aber doch wesentlich „vetrackter“ und nicht so leicht vorherzusehen wie noch bei ihrem Debüt. 
Nach dem von einer Kinderstimme gesprochenen Intro „The Dream“ geht es mit dem aggressiven „Heroes“ schon mal richtig gut los, mit „Save Me“ und „I Dare You“ wird das Gaspedal ein wenig gelockert, aber die Songs rocken trotzdem wie die Hölle. „Her Majesty“ ist dann wieder wie ein Faustschlag ins Gesicht und wie, um einem etwas Luft zu gönnen, lassen SHINEDOWN mit „Beyond The Sun“ eine wirklich geile Halb-Ballade vom Stapel. „Trade Yourself“ und „Lady So Divine“ holen einen dann wieder aus den Träumen, bevor sich mit „Shed Some Light“ mein absoluter Liebling in die Gehörgänge schleicht. „Begin Again“, „Atmosphere“ und das extrem rockige „Fake“ halten das Tempo dann wieder hoch, bevor „Some Day“ das Album würdig abschliesst. 

Die Produktion hat Tony Battaglia „verbrochen“ und damit ist er ebenfalls ein Mitschuldiger für das durchgängig starke Album, bei dem ich zuerst skeptisch, aber nach mehreren Durchläufen immer begeisterter war.