Airbourne - No Guts. No Glory. Tipp



Stil (Spielzeit): Hard Rock (46:53)
Label/Vertrieb (VÖ): Roadrunner (05.03.10)
Bewertung: 8,5/10

Link: http://www.myspace.com/airbourne
Da sind sie also wieder, die Australier. Nach dem sensationellen Debüt „Runnin' Wild" und ausgiebigen Touraktivitäten haben sich die vier Bandmitglieder an die Aufnahmen eines neuen Albums gemacht. Herausgekommen ist eine Silberscheibe namens „No Guts. No Glory.", die allen Nörglern zeigen soll, dass AIRBOURNE weit mehr als nur eine One Hit Wonder-AC/DC-Kopie sind. Und das sind sie tatsächlich, auch, wenn das zweite Album nicht ganz mit dem Debüt mithalten kann.

Geändert hat sich am Sound von Joel und Ryan O'Keeffe, Justin Street und David Roads nichts – oder sagen wir besser, nicht viel, denn ein paar stilistische Veränderungen sind auf „No Guts. No Glory." durchaus zu hören. Diese fallen aufgrund des limitierten Sounds zwar recht klein aus, aber im Grunde will man von AIRBOURNE auch genau das hören, was die zweite Scheibe bietet: Nämlich schweißtreibenden, flotten Hard Rock, der deutlich den Geist der Rock-Götter von AC/DC atmet. Nach wie vor qualmen die Gitarren, der Bass wummert simpel, aber effektiv, und die Drums wurden locker-rotzig eingedroschen. Darüber thront die charakteristische Stimme von Joel, die dem ganzen Rock-Treiben die Krone aufsetzt,
Das Album startet nach einem kurzen „Let There Be Rock – Live In Paris" Gedächtnisgegniedel mit dem knackigen, rasanten „Born To Kill" genau so, wie man es erwartet. Nach einmaligem Hören hat man den Refrain im Kopf, die Gitarren fräsen sich in die Gehörgänge, AIRBOURNE tanzen wild über die Hirnrinde. Genau so soll das sein, und es kommt zwar nicht besser, aber genau so gut: „Raise The Flag" ist eine flotte Verbeugung vor dem Rock, „It Ain't Over Till It's Over" eine mitreißende Hochgeschwindigkeitsattacke, und „Back On The Bottle" markiert einen ebenso flotten Abschluss, bei dem man sofort mitwippen muss. Wie bekommen es AIRBOURNE bloß hin, dass man bei den ersten Tönen von „No Guts. No Glory." sofort ein breites Grinsen im Gesicht bekommt? Vielleicht liegt es nicht nur an den schnellen Nummern, sondern auch an den vielen Midtempo-Songs, die auf Album Nummer zwei zu finden sind. Die sorgen für Abwechslung, aber auch die ersten nur guten und nicht mehr fantastischen Momente. Ok, die erste Single „No Way But The Hard Way", „Blonde, Bad And Beautiful" gehören zwar zur Sorte der erstklassigen Kompositionen, aber „White Line Fever", „Get Busy Livin'" oder „Armed And Dangerous" verwehren dem Album eine höhere Punktzahl, obwohl sie immer noch gute Nummern darstellen. Die Produktion ist zwar sehr ordentlich und druckvoll ausgefallen, kann aber nicht mit dem Sound des Debüts mithalten.

„Runnin' Wild" war ein wenig kürzer und bot fast ausschließlich schnelle Rocker, die waren allerdings alle auf dem gleichen Niveau angesiedelt. Ein paar Songs der neuen CD hätten etwas mehr Biss vertragen können, allerdings war die Erwartungshaltung nach einem solch fantastischen Debüt auch grenzenlos. „No Guts. No Glory." ist alles andere als ein Schnellschuss und weit davon entfernt, auch nur durchschnittlich zu klingen, ein absoluter Klassiker wie das erste Album ist es allerdings nicht geworden. Aber Zehn Punkte-Alben nimmt man ja auch nicht alle Tage auf.